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Diese Schwäche hat der Bischofswerdaer Kapitän

Pavel Cermak ist dienstältester Spieler des Bischofswerdaer FV. Den Vertrag will der 32-Jährige bald verlängern. Er verrät, auf welcher Position er nicht spielen will.

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Pavel Cermak vom BFV (rechts) im Heimspiel gegen Hertha BSC II im Zweikampf mit einem Berliner.
Pavel Cermak vom BFV (rechts) im Heimspiel gegen Hertha BSC II im Zweikampf mit einem Berliner. © Archiv: Steffen Unger

Bischofswerda. Im Sommer 2021 gab es einen großen personellen Schnitt beim Bischofswerdaer FV. Der Absteiger aus der Fußball-Regionalliga Nordost verpflichtete 13 Spieler sowie mit Frank Rietschel und Robert Koch ein neues Trainerduo. Geblieben ist Pavel Cermak, 32 Jahre alter Defensiv-Allrounder und neben Spielmacher Jiri Valenta (32) der erfahrenste Kicker beim NOFV-Oberligisten.

Kein Wunder, dass die Mitspieler den Routinier zu ihrem Kapitän wählten. Der Tscheche war 2018 vom tschechischen Zweitligisten FV Banik Sokolov gekommen, nachdem er zuvor bei Budissa Bautzen in der 4. Liga (2015/16) sowie anschließend einige Monate bei Germania Halberstadt in der Oberliga gespielt hatte. Cermak, am 14. Mai 1989 in Most geboren und ledig, lebt und arbeitet in Bischofswerda.

Pavel, die Saison ist unterbrochen. Wie halten Sie sich fit?

Wir haben vom Trainerduo Frank Rietschel und Robert Koch individuelle Pläne bekommen, aber es ist letztendlich jedem selbst überlassen, wie er die Dinge angeht. Ich gehe laufen und trainiere zu Hause individuell – viel Auswahl gibt es nicht.

Wie kamen Sie nach Bischofswerda?

Geholfen hat mir mein argentinischer Freund Ezequiel Horacio Rosendo, der jetzt beim Landesligisten Radebeuler BC aktiv ist. Mit „Eze“ habe ich vor 15 Jahren schon in Most zusammengespielt, später auch in Bautzen und Halberstadt. Dort haben wir uns eine Wohnung geteilt. Auch zum Probetraining waren wir 2018 gemeinsam in Schiebock, vermittelt hatte das Spielerberater Michael Hantsche. Einen Vertrag habe aber nur ich unterzeichnet. Inzwischen bin ich der dienstälteste BFV-Spieler.

Wo ist Ihr zu Hause?

In Litvinov, meine Wohnung dort habe ich noch. Meine Eltern sind ebenfalls in Litvinov zu Hause.

War der Papa auch Fußballer?

Nein, der war als Boxer unterwegs und hat sich auch noch dem Kraftsport gewidmet.

Im Sommer 2021 haben Sie um ein Jahr verlängert. Was gab den Ausschlag?

Das Umfeld hat sich in der Zeit, in der ich hier bin, positiv verändert. Am Anfang war es in der vierten Liga nicht leicht für mich, aber jetzt fühle ich mich hier in Bischofswerda sehr wohl. Ich hoffe, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.

Das scheint so, denn der Verein will den Kontrakt im Türkei-Trainingslager verlängern. Sie auch?

Wir müssen erst einmal abwarten, ob wir überhaupt ins Trainingslager fliegen können. Ich möchte aber auch den Vertrag verlängern. Ich hatte dazu schon ein positives Gespräch mit Co-Trainer Robert Koch.

Wir lange werden Sie aktiv bleiben?

Solange ich gesund bin und das Gefühl habe, dass ich einer Mannschaft noch helfen kann. Ich denke, ich werde noch ein paar Jahre aktiv sein. Eine Altersgrenze setze ich mir noch nicht.

Auf welcher Position fühlen Sie sich wohl?

Auf einigen. Ich spiele jetzt Innenverteidiger, war zuvor links hinten oder im linken Mittelfeld im Einsatz. Ich habe aber auch schon auf der Sechser- und der Zehner-Position gespielt. Nur als Torwart eigne ich mich definitiv nicht.

Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Wir mussten viele Neuzugänge integrieren, wollten uns von Spiel zu Spiel verbessern und aus den Fehlern, die in der Aufbauphase zwangsläufig auftreten, lernen. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.

Sie haben mal die Qualifikation für die Euro League gespielt. Wann war das?

Im Juli 2013 mit dem slowakischen Erstligisten FK Senica. Wir spielten in Montenegro bei Mladost Podgorica. Mit einem 2:2 schafften wir eine gute Ausgangsposition, unterlagen aber zu Hause mit 0:1.

Haben Sie in Ihrem Heimatland auch in der 1. Liga gespielt?

Ja, beim FK Slad Most, Viktoria Zizkov, FK Pribram und FC Hradec Kralove.

Wollen Sie eines Tages die Trainer-Laufbahn einschlagen?

Ich habe eine Trainer-Lizenz. Ob das mein Weg sein wird, weiß ich aber noch nicht.

Das Gespräch führte Jürgen Schwarz