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Unser Dorf hat Zukunft: Wofür Rammenauer an einem Strang ziehen

Rammenau gehört zu den 15 sächsischen Dörfern, die am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilnehmen. Jetzt war die Jury zu Besuch.

Von Miriam Schönbach
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Um die 50 Mitstreiter haben am 28. September die Jury des 11. Landeswettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" in Rammenau begrüßt. Um den Titel bewerben sich im Freistaat 15 Dörfer. Der Sieger wird am 3. November bekannt gegeben.
Um die 50 Mitstreiter haben am 28. September die Jury des 11. Landeswettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" in Rammenau begrüßt. Um den Titel bewerben sich im Freistaat 15 Dörfer. Der Sieger wird am 3. November bekannt gegeben. © SZ/Uwe Soeder

Rammenau. Nun heißt es nur noch Daumendrücken: Nach dem Besuch der Jury für den sächsischen Landes-Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ am 28. September muss sich die Gemeinde Rammenau noch gut vier Wochen bis zur Siegerehrung gedulden. „Wir haben uns von unserer besten Seite gezeigt – wie fast jeden Tag, waren gut vorbereitet und hatten uns die Hinweise vom Landkreis-Wettbewerb zu Herzen genommen. Ich glaube, unsere Bewerbung ist gut angekommen, aber die Jury lässt sich eben auch nicht in die Karten schauen“, sagt Bürgermeister Andreas Langhammer (parteilos).

Am Landeswettbewerb beteiligen sich in diesem Jahrgang 15 Dörfer im Freistaat. Die Experten-Kommission soll entscheiden, welcher Dorfgemeinschaft es am besten gelingt, eine nachhaltige Entwicklung und ein lebenswertes Umfeld zu gestalten. Bis zum Ende dieser Woche besuchen deren Mitglieder noch Wülknitz, Sornzig, Marbach und Obercarsdorf. „Aus meiner Sicht zeigen alle Teilnehmer mit ihrem Wettbewerbsbeitrag , dass die kleinsten Gemeinden an den Menschen dicht dran sind. Wenn so ein kleines Zahnrad ausfallen würde, würde sich die Uhr nicht weiterdrehen“, sagt Andreas Langhammer.

Von 1.300 Einwohnern sind 520 in Vereinen organisiert

Er konnte sich bei der Jury-Begehung auf seine rund 50 Mitstreiter im Dorf verlassen. Neben dem Barockschloss Rammenau ging es unter anderem ins Gewerbegebiet mit Mittelstand, zur Fichte-Schule mit Erläuterungen zum Umbau-Projekt, in den Waldkindergarten zu Kuchen und Kräuterlimonade und auf eine kleine Wanderung an den Teichen entlang der neu aufgestellten Wegweiser. Selbstverständlich wurde auch die „Lauschtour-App“ vorgestellt, die spannende Informationen über Rammenauer Sehenswürdigkeiten enthält. Und der Schmied hat in der alten Schmiede gezeigt, dass das Feuer noch glüht. Der Kindergarten dagegen hat sich zukunftsweisend präsentiert - mit Wärmepumpe und Planungen für eine Photovoltaik-Anlage.

Dass der Rammenauer Wettbewerbsbeitrag auf vielen Schultern liegt, darauf legt Andreas Langhammer viel Wert. „An jeder Station waren Vereine da. Der Jury hat auch gefallen, dass wir immer den nächsten Schritt mitdenken, zum Beispiel dass aufgestellte Info-Tafeln barrierefrei erreichbar sind“, sagt er. Eine Zahl spricht in diesem Zusammenhang besonders für das Dorf: Von 1.300 Einwohnern sind 520 in Vereinen organisiert.

Gegen die Orte Kotten, Nostitz/Grube, Ortsverband Rothnaußlitz und Oberlichtenau hatte sich der Ort Rammenau im Juni beim Wettbewerb im Landkreis Bautzen mit seinen Ideen und Projekten durchgesetzt.

Rammenau wurde 2013 Sieger auf Bundesebene

Nach drei Stunden hat sich die Jury am Mittwoch wieder verabschiedet. „Wir haben gezeigt, dass auch in Corona-Zeiten ein Dorf an einem Strang ziehen kann und viele mitwirken“, sagt der Bürgermeister. Er würde sich über eine gute Platzierung freuen, hat aber auch den Landestitel aus dem Jahr 2012 zu verteidigen. Damals schickte der Freistaat das Dorf zum Bundeswettbewerb, aus dem es als Sieger hervorging. Im Bundeswettbewerb trafen seinerzeit die besten 24 Dörfer – von deutschlandweit 2.589 Teilnehmern – aufeinander.

Die Auszeichnung auf Landesebene ist nun für den 3. November in Waldkirchen im Vogtlandkreis geplant. Danach wird sich zeigen, ob es weiter Daumendrücken heißt - beim deutschlandweiten Wettbewerb. Der Landeswettbewerb findet in diesem Jahr zum elften Mal statt. In seinem Mittelpunkt steht das Engagement der Einwohner. Die erstplatzierte Kommune gewinnt 10.000 Euro. Für Platz 2 gibt es 7.000 Euro, und für Platz 3 sind es 5.000 Euro.