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Warum die Oberlausitz jetzt doppelt rollt

Die Oberlausitz kann nicht nur beim "R" rollen - sondern auch auf der Straße. In Zittau und Görlitz klingt sie morgen auch noch in ganz anderen Tönen.

Von Anja Beutler
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Manche lassen sich das, was wichtig ist, in die Haut tätowieren - die Eibauer Spedition Priebs hat ihren Laster bemalen lassen.
Manche lassen sich das, was wichtig ist, in die Haut tätowieren - die Eibauer Spedition Priebs hat ihren Laster bemalen lassen.

Zugegeben - es wird mit etwa einem Dutzend Fahrzeugen ein eher kleiner Autokorso, der sich morgen von Eibau über Oderwitz, Mittelherwigsdorf und Zittau und weiter über Ostritz, Radomierzyce und Hagenwerder nach Görlitz schlängelt. Aber er hat - neben ganz normalen Autos mit blau-gelbem Fähnchenschmuck - das Prunkstück mit dabei: Der Oberlausitzlaster der Eibauer Spedition Priebs ist eben ein Hingucker. 

Und hingucken - das sollen die Leute am Straßenrand auf alle Fälle: "Wir wollen die Leute rauslocken, wollen, dass sie an diesem besonderen Tag über ihre Heimat nachdenken", sagt Gerd Münzberg vom Bürgerforum Oberlausitz. Bei der Premiere des Autokorsos im vergangenen Jahr ist das wenigstens schon mal gelungen: "Da haben in Weigsdorf-Köblitz Schüler am Straßenrand gestanden und gewunken", freut sich Münzberg.

Ein bisschen mehr als Auto fahren hat sich das Bürgerforum aber schon ausgedacht: Es soll beispielsweise Musik geben auf dem Zittauer Markt. 14.30 Uhr - nach der Begrüßung durch Zittaus OB Thomas Zenker (Zkm) wird es rockig - allerdings anders als gedacht: Die eigentlich angekündigte Band "Status 2" aus Waltersdorf muss aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig passen. Der Oderwitzer Steffen Lindner übernimmt als "Kurtl" diesen Part. Und Johannes Kletschka gibt ebenfalls Gerulltes zum Besten. 

Allzu lange können sich die Reisenden aber nicht aufhalten, spätestens 15.30 Uhr geht es weiter, betont Münzberg. Der Tross fährt dann über die B99 nach Görlitz. "Wir machen aber noch einen Stopp in Radomierzyce", verrät Münzberg. Dort, auf der anderen Seite der Neiße bei Hagenwerder, besuche man das mutmaßlich älteste Grab der Oberlausitz aus den 1340er Jahren. "In den Stein ist sogar ein Oberlausitzwappen gemeißelt", freut sich Münzberg.

Um das Wappen geht es dann auch in Görlitz, wo das Ständehaus gegenüber des Grenzüberganges das Ziel des Korsos bildet. Durch den Aufruf des Bürgerforums ist es gelungen, eben dieses Wappen nun zu sanieren. Im Ständehaus lädt das Bürgerforum dann zu einer Veranstaltung ein, zu der es auch wieder Musik geben wird: Der Görlitzer Gitarrist Marc Winkler wird mit Anne Großhäuser, die schon in Löbau beim Tag der Sachsen aktiv war, unter anderem das Oberlausitzlied neu zum Klingen bringen.

Dass sich an den neun Veranstaltungstagen rund um den Tag der Oberlausitz insgesamt 94 Angebote in 55 Orten tummeln, sei eine gute Zahl, sagt Münzberg. Zunehmend seien die Veranstaltungen auch spezifisch auf die Oberlausitz abgestimmt - haben also mindestens ein Oberlausitzer Extra.

Ein solches Extra hat der 1. Wanderclub Kleindehsa auf alle Fälle: "Die ersten drei Jahre sind wir am Löbauer Berg gewandert und hatten danach im Häusl am Berg ein Spanferkel auf dem Grill", schildert Reinhard Mirle vom Verein. Im vierten Jahr nun lautet das Motto "Woas Gutts zu assn uffn Czornebohe". Und was sollte es da anderes zu essen geben als - Teichlmauke. Der Wirt der "Gaststätte am Hochstein"  in Cunewalde, Michael Küchler, hilft den Kleindehsaern, an diesem Donnerstag von 11 bis 14 Uhr Gäste zu bewirten. Da müssen einige Abern geschält werden. "Die Plätze in der Gaststätte werden reichen, weil man in der Halbe auch draußen sitzen kann", gibt sich Reinhard Mirle sicher. 45 Namen hat er auf seiner Liste schon - darunter  auch der der Lusatia-Vizechefin Gabriele Lang und einiger Oberlausitzer Originale.

Der Überblick zum Oberlausitztag

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