Görlitz
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Was diese Zäune im Birkenwäldchen sollen

Mitarbeiter des Görlitzer Betriebshofs haben die Absperrungen angebracht. Die Stadt verfolgt damit ein ganz konkretes Ziel.

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Christo im Birkenwäldchen? Orangefarbene Zäune schützen die neu angelegten Blühinseln.
Christo im Birkenwäldchen? Orangefarbene Zäune schützen die neu angelegten Blühinseln. © SG Straßenbau und Stadtgrün

Nein, im Görlitzer Birkenwäldchen war nicht der berühmte Landart-Künstler Christo am Werk, scherzt Rathaus-Sprecherin Sylvia Otto. Grund für die leuchtenden Absperrungen ist ein anderer: Auf der Grundlage einer Projektidee des Bürgerrates Rauschwalde und unter fachlicher Begleitung des Görlitzer BUND haben Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofes in den vergangenen Tagen im Görlitzer Birkenwäldchen mit orangefarbenen Bändern mehrere Flächen abgesperrt. Eine solche Fläche nennt sich dann Blühinsel.

Ziel dabei ist, die Artenvielfalt und den Blütenreichtum der großen Wiesen in der denkmalgeschützten Parkanlage zu erhöhen, was zuletzt den Besuchern aber vor allem auch wildlebenden Tierarten zugute kommen soll. Um eine ungestörte Entwicklung der frisch eingesäten Kräuter und Gräser zu ermöglichen, wurden die Flächen mit Schutzzäunen ausgestattet. Entwickeln sich die neu angelegten Blühinseln entsprechend gut, so sollen diese Zäune spätestens mit dem zweiten Mahdgang im kommenden Herbst wieder weggenommen werden.

Samen für die Blühinseln kommt aus der Region

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt probeweise damit begonnen, den Wuchs auf einzelnen Wiesenbereichen verstärkt sich selbst zu überlassen. "Dabei musste festgestellt werden, dass diese Flächen ausschließlich aus Gräsern mit lediglich zwei dominierenden Arten bestehen. Unter Berücksichtigung dieses Ergebnisses wurden nun gezielt gebietsheimische Gräser und Kräuter eingebracht, die neben den positiven Effekten für die wildlebenden Tier- und Pflanzenarten auch eine attraktive Bereicherung des Parks mit weiteren Pflanzen- und Gartenbildern hervorrufen sollen", erklärt Otto.

Beim Anlegen der Blühinseln hat die Stadt darauf geachtet, Samen aus der Region zu verwenden. Auch der Gartendenkmalschutz musste mit der zuständigen Behörde geklärt werden.

Durch die verwendete Saatgutmischung erwartet der Betriebshof eine bunt blühende, sehr artenreiche Blumenwiese mit verschiedenen Gräsern. Sie erreicht eine Höhe von 80 bis 100 cm vor dem ersten Schnitt. Bereits im ersten Jahr sorgen Akzeptanz-Arten wie Kornblume und Klatschmohn für ein ansprechendes Bild. Im zweiten Jahr gelangen Margeriten und Glockenblumen zur Blüte, später sollen Bocksbart, Witwen- und Flockenblumen die bunt blühende Wiese prägen. (SZ)

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