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Blütenpracht aus dem Fernen Osten

In der Bautzener Gärtnerei Steglich sind jetzt 80 Kamelien verschiedener Sorten zu sehen – darunter zwei besondere Pflanzen.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. So sehen Sieger aus: Die beiden Kamelien, die Praktikantin Lea Just in der Bautzener Gärtnerei Steglich vorzeigt, belegten bei der Kamelienblütenschau in Pirna-Zuschendorf im vergangenen Jahr den ersten und den zweiten Platz. Bei dieser Ausstellung werden keine ganzen Pflanzen, sondern nur die Blüten ausgestellt. Bewertet werden die anonym gezeigten Kamelien vom Publikum. Gärtnermeister Eberhard Steglich freut sich, dass seine züchterische Arbeit gut ankommt. Schon ein halbes Jahrhundert beschäftigt er sich mit den Gewächsen, die ihren Ursprung im Fernen Osten haben. Das heißt, die ältesten Pflanzen in seinem Gewächshaus sind um die 50 Jahre alt. Die Siegerpflanze vom Vorjahr ist erst acht Jahre alt. Es handelt sich dabei um die Sorte „General Coletti“. Die Zweitplatzierte ist eine „Oki-No-Nami“ und bereits 25 Jahre alt. Sie stammte aus Holstein und war schon einmal fast tot. Dank einer Mutation blühen hier Blüten in zwei verschiedenen Farben an einer Pflanze.

Persönliche Ausstellung am Taschenberg

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Eberhard Steglich an der Kamelienblütenschau in Zuschendorf. Am kommenden Freitag bringt er seine Blüten dort hin. Die Ausstellung ist dann bis Ostern zu sehen. Außerdem öffnet Eberhard Steglich seine ganz persönliche Kamelienausstellung in seinem Gewächshaus am Taschenberg ebenfalls bis Ostern. Bereits Ende Februar begehrten die ersten Besucher Einlass in die Schau. Zu bewundern sind rund 80 Pflanzen in 75 verschiedenen Sorten auf engstem Raum. Ein weiterer Blickfang sind die leuchtend gelb blühenden Mimosen, die auch schon in voller Blüte stehen.

Wie Eberhard Steglich sagt, braucht es viel Fingerspitzengefühl und eine gehörige Portion Erfahrung, um die empfindlichen Kamelien erfolgreich zu züchten. Vor allem sollte man stets die Entwicklung des Wetters im Blick behalten. In besonders milden Winter muss das Gewächshaus sogar gelüftet werden, damit sich die Blütenpracht rechtzeitig im Frühjahr entfalten kann. Die Haupt-Blühzeit ist von Anfang März bis Ende April. Frühstarter legten aber sogar schon im Oktober los.

Eigentlich seien die Kamelien keine Zimmerpflanzen. Doch in unseren Breiten können sie nicht draußen überwintern. Gärtnermeister Steglich empfiehlt allen Kamelienfreunden, sie ab Mai draußen mit Topf in die Erde zu setzen und sie spätestens im Dezember ins Haus zu holen. Am wohlsten fühlen sie sich in einem kühlen Wintergarten oder im Hausflur.

Die Kamelienschau ist in der Gärtnerei Steglich am Taschenberg ab sofort und bis Ostern täglich von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Besuchergruppen sollten sich für eine Führung unter Telefon 03591 42415 anmelden.