Von Marco Mach
Es ist der traurige Nebeneffekt der 22. Karl-May-Festtage: Denn sie sind wohl die letzten, zu denen Marc Schützenhofer als Landesbühnen-Winnetou zu sehen ist. Nach der Sommersaison in Rathen verlässt er nämlich Radebeul in Richtung Zittau.
Auch wenn gerade noch verhandelt wird, ob Marc Schützenhofer als Gast-Häuptling weitermacht, deutet vieles darauf hin, dass 2013 „Old Shatterhand“ Holger Uwe Thews einen neuen Blutsbruder neben sich hat.
„Blutsbrüder“ heißt auch das Motto des diesjährigen Wild-West-Spektakels vom 10. bis 12. Mai. Wie die Organisatoren jetzt im Karl-May-Museum bekanntgaben, wartet es mit viel Neuem auf. So ist erstmals ein echter Indianerhäuptling der Schirmherr – Ray Halbritter von der Oneida Indian Nation, einem der größten Stämme der USA aus dem Bundesstaat New York. Er wird mit seinen Brüdern und Schwestern am Hohen Stein nicht nur das wirkliche, moderner als gedachte Indianerleben vermitteln, sondern dort auch am Freitag und Sonnabend indianische Filme zeigen – eine weitere Premiere, sogar in Europa.
Der Ansturm auf das Fest dagegen ist gewohnt überwältigend. Laut Programmchef Helmut Raeder hat man dieses Jahr sogar das Problem, alle geplanten Aktivitäten im Lößnitzgrund unterzubekommen. Über 500 Laiendarsteller von zwölf Vereinen, dazu Musik- und Tanzgruppen lassen dort den Wilden Westen auferstehen. Rekordverdächtige 200 Sternreiter haben sich schon angemeldet, um an der Großen Sternreiterparade am 12. Mai, 11 Uhr, teilzunehmen. Die Hotels in und um Radebeul sind ausgebucht. Erwartet werden über 30 000 Gäste, darunter auch Medienvertreter aus den USA. Die Eintrittspreise bleiben konstant.
Los geht das Spektakel rund um den sächsischen Autor am 10. Mai, 19 Uhr, in der Westernstadt „Little Tombstone“ mit einer kostenlosen Countrynacht mit Linda Feller. Auch an diesem Freitag, 19.30 Uhr, zeigen die Landesbühnen ihr spartenübergreifendes Spektakel aus Oper, Tanz, Puppenspiel und Lesungen namens „Karl May total“, welches eine Woche vorher Premiere hat. Am Sonnabend und Sonntag lässt das Theater dagegen die Fäuste und ganze Menschen fliegen, wenn es Ausschnitte aus „Old Surehand“ zeigt. Außerdem auf dem proppevollen Programm: Zugüberfälle auf den Santa-Fe-Express, Südstaatencamp, Westernreitturnier am Sonnabend in Wahnsdorf, Goldschürfen im Lößnitz-River, Apache-Live-Stunt-Shows, Indianerspielplatz und vieles mehr.
Bereits am 8. Mai eröffnet das Karl-May-Museum seine neue Sonderausstellung „Winnetou Teil I“. Darin ist nicht nur der Film, sondern auch das Originalkostüm von Pierre Brice zu sehen.
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