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BMX-Fahrer bauen Halle im Kühlhaus aus

Die neue 15°-Skatehalle in Görlitz ist vor allem als Schlechtwetteroption gedacht. Der Großteil ist fertig, für den Rest fehlt ein Sponsor.

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© nikolaischmidt.de

Von Ingo Kramer

Görlitz. Die hölzernen Rampen sehen noch ganz neu aus, aber die ersten dunklen Reifenspuren lassen schon erkennen: Die neue 15°-Skatehalle im Weinhübler Kühlhaus wird bereits genutzt. „Bisher aber nur vereinsintern“, sagt André Schubert: „Bevor die öffentliche Nutzung starten kann, müssen die Rampen abgenommen werden und wir müssen Versicherungsfragen klären.“

André Schubert ist 31 und Schatzmeister beim Adrenalin-Verein. Der zählt 21 Mitglieder, darunter 20 BMX-Fahrer und ein Skater. Sie alle sind zwischen 18 und 32 Jahre alt, in Ausbildung oder schon im Berufsleben, wohnen zu 80 Prozent in Görlitz und zu 20 Prozent als Ex-Görlitzer in Dresden – und sie alle vereint das gemeinsame Hobby, dem sie bisher vor allem auf der öffentlichen Strecke hinter dem Kaufland Weinhübel nachgegangen sind. „Bei Regen, Schnee und Frost hatten wir aber in Görlitz bisher keine Option“, sagt André Schubert. Anfänglich war eine BMX- und Skatehalle mal Bestandteil des geplanten neuen Jugendzentrums im Waggonbau-Werk I, doch dort wurde diese Idee schnell gestrichen. Später war der Verein seit zwei Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Halle. Allerdings war das Projekt zwischenzeitlich ins Stocken geraten: „Wir hatten nichts Passendes gefunden und waren uns im Verein auch nicht einig, ob wir das wirklich stemmen können.“

Dann aber kamen zwei Impulse von außen: Jens Dziony von der Mobilen Kinder- und Jugendarbeit bot seine Unterstützung beim Schreiben von Betreiberkonzept und Förderanträgen an – und das Kühlhaus seine bisherige Paintball-Übungshalle im Erdgeschoss. Kurz darauf kam auch der dritte Unterstützer ins Spiel: Die Stadt Görlitz. „Unsere Förderanträge waren erfolgreich“, freut sich André Schubert. 11000 Euro stellte die Stadt als Einmalzahlung für die Herrichtung der Halle zur Verfügung, zudem einen jährlichen Betrag für die Mietkosten. Weitere 2000 Euro für die Herrichtung kamen von der Sparkassenstiftung.

Diese 13000 Euro hat der Adrenalin-Verein inzwischen komplett in der L-förmigen, 42 Meter langen und elf bis 19 Meter breiten Halle verbaut – vor allem für Rampen unterschiedlicher Art und Größe. Die gesamte Fläche ist aber noch nicht ausgefüllt. „Wir bräuchten noch einmal 5000 Euro, um auch den Rest zubauen zu können“, sagt André Schubert. Dafür hat sich aber bisher noch kein Sponsor gefunden.

Das Kernteam des Vereins – etwa sieben bis acht Leute – hat die Rampen selbst gebaut – entsprechend der eigenen Wünsche und Vorstellungen. „Unterstützung hatten wir von Alexander Rink, einem Profi aus Chemnitz“, sagt André Schubert. Binnen weniger Wochen war alles fertig.

Seither fahren die Vereinsmitglieder hier, nach der Abnahme und der Klärung der Versicherungsfragen soll die Halle öffentlich werden, Nutzer müssen einen Eintritt bezahlen. Starttermin, Öffnungszeiten und Preise stehen derzeit noch nicht fest. Letztere sollen erschwinglich sein. „Und die Zeiten werden sich auf jeden Fall am Bedarf orientieren“, sagt André Schubert. Für schönes Wetter gibt es ja auch weiterhin die städtische Strecke hinter dem Kaufland. Zeiten und Preise will der Verein über Facebook bekannt geben, wenn es so weit ist. Vorher hofft er aber, dass sich ein Sponsor für die 5000 Euro findet, die noch fehlen, um auch den Rest der Halle mit Rampen bebauen zu können. Der schon fertige Teil ist vor allem für BMX-Fahrer gedacht, der noch fehlende Teil wird mehr Attraktionen für Skatboarder bereithalten.

Potenzielle Sponsoren können sich beim Verein melden unter https://m.facebook.com/adrenalin.crew.14 oder telefonisch über die SZ unter 0358147105262. Die SZ vermittelt dann.