Fährt Friedrich heute zum Weltrekord?

Er ist der Top-Favorit, er hat den Heimvorteil. Und doch hat Titelverteidiger Francesco Friedrich bei der Bob-WM in Altenberg alle Erwartungen übertroffen. Nach den zwei Läufen am Samstag liegt der Bobpilot des BSC Sachsen Oberbärenburg zusammen mit seinem Anschieber Thorsten Margis mit fast einer Sekunde Vorsprung vor dem Rest der Zweierbob-Welt in Führung.
Die Entscheidung fällt heute: Der dritte Lauf beginnt am Sonntag um 14.30 Uhr, der vierte Lauf um 16 Uhr. Bereits am Samstagabend hatte das deutsche Duo Kim Kalicki/Kira Lipperheide unerwartet WM-Silber im Zweierbob der Frauen gewonnen.
"Ich hatte nicht gedacht, dass es so deutlich wird. Jahrelang haben wir auf dieses Rennen hintrainiert", sagte Friedrich nach dem zweiten Lauf - mit seinem so typischen Siegergrinsen im Gesicht. Der sechste WM-Sieg hintereinander und damit ein neuer Rekord ist ihm so gut wie sicher. Schief gehen kann am Sonntagnachmittag in den Läufen drei und vier "nicht viel. Wir kennen uns hier ziemlich gut aus", sagte Friedrich.

Von einer Vorentscheidung will der Pirnaer jedoch nichts wissen. "Auf dieser Bahn gibt es keine Vorentscheidung. Und mit dem erwarteten Wetterumschwung wird es am Sonntag ganz sicher noch mal spannend", erklärte der 29-Jährige - und meinte vermutlich vor allem den Kampf um die weiteren Plätze.
Hinter ihm folgen die drei anderen Deutschen. Zweiter sind Nico Walther/Eric Franke (+0,94 Sekunden), Dritter dann Johannes Lochner/Christopher Weber (+1,09). Auf dem vierten Platz liegen die Junioren-Weltmeister Richard Oelsner/Malte Schwenzfeier (+1,10). Erst dann kommt der lettische Europameister Oskars Kibermanis (+1,12), der Kanadier Justin Kripps ist gar nur Neunter (+1,51).
Sensationeller Bahnrekord gleich im ersten Lauf
Schon der erste Lauf war eine Machtdemonstration, und zwar in ungeahnter, noch nie dagewesener Dimension. Mit einem neuen Bahnrekord - verbessert von 54,48 auf 54,00 Sekunden - lagen Friedrich/Margis fast eine halbe Sekunde vor allen anderen. So groß ist der Vorsprung oft nach zwei Läufen im Weltcup nicht, geschweige denn beim Saisonhöhepunkt Weltmeisterschaft. "Ich bin ein bisschen enttäuscht von mir. Ich hatte mir 53,99 Sekunden vorgenommen. Da war ich ein bisschen zu langsam. Das habe ich selber verbockt", sagte Friedrich - wieder mit dem Grinsen.

Und er lobte seine sächsischen Kollegen Walther und Oelsner, die ebenfalls für den BSC Sachsen Oberbärenburg fahren. "Ich freue mich vor allem für Nico nach dessen nicht so gut verlaufenden Saison, aber auch für Richie. Vielleicht gibt es ja einen sächsischen Dreifacherfolg."
Walther, aufgewachsen in Altenberg, musste nach Stürzen in der Vorbereitung und auch im Weltcup noch vor dem Start eine neuerliche Hiobsbotschaft hinnehmen. Sein gerade von einer Verletzungspause zurückgekehrter Anschieber Joshua Bluhm erlitt einen Rückschlag und fiel kurzfristig aus. Zuvor hatte bereits Top-Anschieber Paul Krenz nach einem Fußbruch absagen müssen, zumindest für den Zweier. Beide wollen am nächsten Wochenende im Vierer jedoch dabei sein. Umso höher ist jedoch Walthers zweiter Platz nach zwei Läufen zu bewerten.
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