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Böhmisches Aschenbrödel kommt nach Freital

Das Puppenspielfest wird international. Am Sonntag kommt im Stadtkulturhaus Überraschendes auf die Bühne.

Von Thomas Morgenroth
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Der Dresdner Puppenspieler Marco Vollmann organisiert das Puppenspielfest im Stadtkulturhauses Freital mit.
Der Dresdner Puppenspieler Marco Vollmann organisiert das Puppenspielfest im Stadtkulturhauses Freital mit. © Karl-Ludwig Oberthuer

Die Geschichte vom Aschenbrödel begeistert seit Jahrhunderten Kinder wie Erwachsene. In Deutschland dank der Brüder Grimm, die es Aschenputtel nannten, und in Tschechien, wo ihr Božena Němcová ein literarisches Denkmal setzte. Nun kommt das Märchen als Puppenspiel nach Freital, und zwar aus Böhmen. „Zwei Schuhe für Aschenbrödel“ heißt das Stück, mit dem das Theater der Vielfalt aus Most im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage im Stadtkulturhaus gastiert. Damit wird das Puppenspielfest, das am Sonntag seine zweite Auflage erlebt, international.

Die Schauspielerin Tereza Karásková, die bei der Vorstellung in Freital deutsch sprechen wird, bringt die Geschichte mit liebenswerten Puppen von Marie Stejskalovás auf die Bühne. Tomáš Alferi, der künstlerische Leiter des 1987 gegründeten städtischen Theaters, begleitet das Puppenspiel musikalisch auf dem Akkordeon. Darüber hinaus betritt der Musiker die Geschichte immer mal wieder auf heiter-ironische Weise. So heilt er etwa den alten König von seiner Krankheit, hilft Aschenbrödels Vater im Streit mit seiner Frau, also ihrer Stiefmutter, und zieht der künftigen Königin schließlich sogar die Schuhe an.

Ausgezeichnete Inszenierung

Die Inszenierung, die für Kinder ab drei Jahren geeignet ist, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem war sie beim Internationalen Puppenfestival in Kurgan in Russland außerordentlich erfolgreich, und beim Internationalen Theaterfestival im bulgarischen Targowischte gewann Tereza Karásková den Hauptpreis für die beste weibliche Schauspielerin.

Angelika Schminder, die Direktorin des Stadtkulturhauses, freut sich auf das Gastspiel. Aus zweierlei Gründen: Der Auftritt des Moster Theaters markiert erstens den Beginn einer Zusammenarbeit mit den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen, die aus ihrer Sicht durchaus ausbaufähig ist, und öffnet zweitens das Puppenspielfest schon nach einem Jahr für Gäste aus dem Ausland. Damit ist auch Marco Vollmann aus Dresden zufrieden, der in der Laterne des Stadtkulturhauses seit zwei Jahren eine feste Spielstätte für sein Puppentheater hat. Er hatte mit Angelika Schminder die Idee für ein Puppenspielfest in Freital und organisiert dieses maßgeblich mit.

Insgesamt sieben Inszenierungen von fünf Puppenbühnen stehen an dem langen Puppenspielsonntag auf dem Programm. Sie werden jeweils zweimal aufgeführt, sodass die Chance besteht, tatsächlich alle zu erleben. Vollmann, der sich mit „Rumpelstilzchen“ und „Kasper und der fürchterliche Drache“ an dem langen Puppenspielsonntag beteiligt, hat erneut die Puppenbühne Spinnrad von Raimund Backwinkel aus Bautzen eingeladen. Diesmal mit „Kasper und der Geburtstagskuchen“ und „Die Geschichte vom leichtgläubigen Huhn“. Ansonsten hat Vollmann neue Puppenspieler nach Freital eingeladen. Aus der Landeshauptstadt kommt das Theater Blaues Wunder mit Katharina Randel, die den Zuschauern zeigen will, wie es „In Teufels Küche“ zugeht. Und mit dem Theater Figuro aus Roßwein wird es noch einmal international: Die sächsische Kompanie wird von einem ukrainischen und einem tschechischen Staatsbürger betrieben, Alexej und Aleš Vancl. Nach Freital kommt nur Alexej, und zwar mit einem Klassiker, dem Märchen „Tischlein deck dich“.

2. Puppenspielfest im Stadtkulturhaus Freital, 10. November, 9.30 bis 17 Uhr; mit fünf Puppenbühnen, Musik und Bastelangeboten; Tageskarte 12, ermäßigt 9 Euro.

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