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Böse Blicke, dumme Witze und Sprüche - so fängt es an

Ausgrenzung beginnt im Alltäglichen. Wissenschaftler haben analysiert, wie nach den Ausschreitungen in Chemnitz der Tod von Daniel H. instrumentalisiert wurde.

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© dpa

Von Claudia Drescher

"Alle erschießen", sagt die ältere Dame gut hörbar, als die junge Frau mit Kopftuch an der Chemnitzer Zentralhaltestelle an ihr vorübergeht. Heidrun Friese klingt noch immer ein wenig ungläubig, wenn sie von diesem Beispiel erzählt, das sie selbst erlebt hat. Dabei beobachtet die Professorin für Interkulturelle Kommunikation an der TU Chemnitz solche Szenen immer wieder. "Wie muss sich das anfühlen, tagtäglich mit so etwas konfrontiert zu werden? Da braucht es noch nicht einmal den körperlichen Angriff. Es sind die kleinen, alltäglichen Demütigungen, die zeigen: "Du bist anders, du gehörst nicht hierher.""

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