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Bombardier-Arbeiter protestieren in Bautzen

Die geplanten Stellenstreichungen beim Zugbauer Bombardier werden nun auch die Bundesregierung beschäftigen.

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Bautzen. Die geplanten Stellenstreichungen beim Zugbauer Bombardier werden nun auch die Bundesregierung beschäftigen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wird die Konzernleitung des kanadischen Fahrzeugherstellers im Januar nach Berlin einladen, um über die Zukunft der deutschen Standorte zu sprechen, wie Sachsens Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Brangs (SPD) am Donnerstag bei einer Protestveranstaltung vor dem Werk in Bautzen mitteilte. Dort waren mehr als 500 Mitarbeiten dem Aufruf der IG Metall gefolgt, um gegen Stellenabbau und Auslagerung zu streiken.

Gewerkschaft-Chef Jan Otto wiederholte dabei seine Forderung: „Es kursieren Zahlen und Gerüchte. Wir wollen Klarheit für die Standorte“, sagte er. In der vergangenen Woche hatte das „Handelsblatt“ vom Abbau von 2 500 Jobs in Deutschland berichtet. Die Stellen seien in den sächsischen Werken in Görlitz und Bautzen sowie im brandenburgischen Hennigsdorf in Gefahr.

Bereits im Frühjahr hatte der Konzern die Streichung von 1 400 Arbeitsplätzen in Deutschland angekündigt. Ein Unternehmenssprecher verwies auf dpa-Anfrage auf den weltweit laufenden Umbauprozess. Es sei nicht auszuschließen, dass strukturelle Veränderungen nochmals mit personeller Anpassung einher gingen. In Görlitz und Hennigsdorf sind am Freitag Proteste geplant.

Der Konzern mit seinen Sparten Flugzeuge und Züge hatte im Oktober angekündigt, bis Ende 2018 in Produktion und Verwaltung weltweit rund 7500 Stellen zu streichen, davon etwa 5 000 im Bahnsektor (dpa)