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Brand in Plauen absichtlich gelegt

Ein 26 Jahre alter Dresdner ist verdächtig, das Feuer in einem Wohnhaus im vogtländischen Plauen gelegt zu haben. Zwei Menschen waren dabei gestorben.

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© dpa

Von Ulrich Wolf

Dresden/Plauen. Im Zusammenhang mit einem Wohnhausbrand im vogtländischen Plauen ist am Donnerstagabend ein 26 Jahre alter Dresdner festgenommen worden. Das teilte die Polizei mit. Der junge Mann stehe unter dringenden Tatverdacht, hieß es. Bei dem Brand am vergangenen Montagvormittag waren zwei Menschen umgekommen, vier weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Das Haus ist unbewohnbar und stark beschädigt.

Die Ermittler der Kriminalpolizei waren dem 26-Jährigen aufgrund von Augenzeugen auf die Spur gekommen. Eine Bewohnerin des Hauses hatte den mutmaßlichen Täter vor dem Brand in der Dachgeschosswohnung des Gebäudes bemerkt. Ermittler spürten ihn in Dresden auf, vernahmen ihn als Zeugen. Bei seiner Vernehmung verstrickte er sich in Widersprüche und gab schließlich die Brandstiftung zu. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.

Die Polizei gibt als Motiv an, der Beschuldigte habe sich mit Bewohnern im Dachgeschoss gestritten. Fremdenfeindlichkeit läge aber nicht vor, man ermittle aber weiter in alle Richtungen. Bei dem Brand starben eine 22-jährige und ein 25-jährige, beide Deutsche. Ein weiteres Brandopfer, 23 Jahre alt, wird derzeit in einer Leipziger Spezialklinik behandelt. Außerdem wurden noch drei erwachsene Frauen und ein Jugendlicher leicht verletzt. Zudem kamen sechs Hunde ums Leben.

Die Ermittler prüfen, ob es einen Zusammenhang mit einem weiteren Wohnhausbrand in Plauen von Ende Dezember 2019 gibt. Damals wurden elf Menschen verletzt. Es gab einen Verdächtigen aus Plauen, der aber nach wenigen Tagen wieder freikam. Als Motiv war ein Streit mit dem Hausbesitzer angegeben worden. In dem Haus wohnten überwiegend Sinti und Roma.

Die Immobilien gehören ein- und demselben Vermieter. Nach Recherchen der Freien Presse brannte es in den vergangenen zwei Jahren gleich fünf Mal in Häusern dieses Vermieters in Plauen. Zu seinem Geschäftsmodell gehöre es, billige Wohnungen zu kaufen, für die Bewohner ihr Geld vom Amt bekämen, sagte der Eigentümer der Zeitung. Zu seinen Mietern zählten Roma-Familien, Chrystal-Abhängige und Prostituierte.