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Brandleiche identifiziert

Bei dem Toten in Leisnig handelt es sich um den Eigentümer. Doch was ist aus der Bewohnerin des Nachbarhauses geworden?

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Bei dem Brand einer Doppelhaushälfte am 7. Dezember in Leisnig hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Alle Leisniger Wehren sowie Kameraden aus Hartha und Limmritz waren im Einsatz.
Bei dem Brand einer Doppelhaushälfte am 7. Dezember in Leisnig hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Alle Leisniger Wehren sowie Kameraden aus Hartha und Limmritz waren im Einsatz. © Dietmar Thomas

Leisnig. Bei der männlichen Leiche, die nach dem Brand in einer Doppelhaushälfte in Leisnig am 7. Dezember gefunden wurde (wir berichteten), handelt es sich um den 39-jährigen Bewohner des Hauses. Das hat die Obduktion ergeben. „Die Ermittlungen zur Brandursache dauern weiterhin an. Diesbezüglich stehen weitere zeitintensive Untersuchungen noch aus“, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz.

Die Lebensgefährtin des Toten und ihre gemeinsame Tochter waren zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht im Haus. „Wir haben unsere Hilfe angeboten“, sagte Uwe Dietrich vom Ordnungsamt der Stadt Leisnig. Vom Landesverband der Johanniter-Unfall-Hilfe Sachsen ist eine Spendensammlung initiiert worden.

„Jana Zielinski war von 2000 bis 2006/07 als ehrenamtliche Helferin bei der Johanniter-Unfall-Hilfe in Döbeln tätig. Sie war stets zur Stelle, wenn Hilfe nötig war. Nun brauchen sie und ihre Tochter Hilfe“, sagte Sprecher Henning Groeger. Über die Höhe der bisher eingegangenen Spende konnte er keine Auskunft geben. „Vielleicht gehen bis zum Ende des Jahres noch Spenden ein“, hofft Groeger. Anfang 2019 solle eine erste Abrechnung erfolgen.

Nachbarin ist gut versorgt

Der Leisniger Eberhard Groß sorgt sich derweil um das Wohl der Bewohnerin des Nachbarhauses. „Was muss eine 86-jährige Frau durchmachen, wenn sie von heute auf morgen ihr Haus und fast ihr Leben verloren hätte“, schreibt er in einem Brief an den Döbelner Anzeiger. Sie habe viel verloren, ihr Haus sei vorerst nicht bewohnbar. Eberhard Groß richtet aber auch einen Dank an die Personen, die Hilfe holten, und an die Kameraden der Feuerwehr. „Durch das schnelle Eingreifen konnte Schlimmeres verhindert werden“, schreibt er.

Uwe Dietrich kann die Bedenken von Eberhard Groß etwas abmildern. „Wir haben uns noch vor Ort um die Nachbarin gekümmert und Familienangehörige verständigt“, sagt Dietrich. Die Frau habe einige Tage im Krankenhaus verbracht. Ihre Tochter habe ins Haus gehen und notwendige Dinge herausholen können. Nach der Entlassung aus der Klinik sei die Nachbarin vorerst zu ihren Kindern gezogen. „Die Versicherung hat den Schaden aufgenommen“, so Dietrich. Das Haus sei beschädigt, doch sei der Schaden reparabel, so der Ordnungsamtsleiter.

Bei dem Brand waren alle Leisniger Ortswehren im Einsatz. Auch umliegende Wehren wie die Harthaer, Gersdorfer und Limmritzer wurden zur Unterstützung benötigt. Die Limmritzer Feuerwehr verfügt über ein großes Tankfahrzeug und sollte die Löschwasserversorgung absichern. Die Feuerwehr holte das Wasser aus einem Hydranten in der Nähe des Helios-Krankenhauses. 

Die Löscharbeiten an dem Haus erwiesen sich als langwierig. Die Flammen brachen im Dachstuhl immer wieder aus. Nachdem die Feuerwehr die Dachziegel von der Drehleiter aus entfernt hatte, ließen sich die Glutnester löschen. Erst am Nachmittag waren die Löscharbeiten beendet. Eine Brandwache sei wegen des Regens nicht nötig gewesen.

Auch der Zustand des Gebäudes hatte die Arbeit der Feuerwehrleute erschwert. Eine Decke war durchgebrochen und musste erst gesichert und abgestützt werden. „Ich denke, es ist erwähnenswert, welch‘ starke Leistung die mehr als 50 Feuerwehrkameraden an diesem Tag erbracht haben“, sagte Ordnungsamtsleiter Uwe Dietrich. Er geht davon aus, dass der besonnene Einsatz der Feuerwehrleute Schlimmeres von den Nachbarhäusern abgewendet hat. Gut möglich, dass dort sonst größere Schäden entstanden wären.

Der vermisste Mann hatte das 90 Jahre alte Haus vor einigen Jahren gekauft und mit Lebensgefährtin und Tochter darin gewohnt. Stück für Stück hatte er es umgebaut, zuletzt noch einen Carport errichtet.