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Brandruine fast verschwunden

Ein Großfeuer vernichtete Mitte Februar die Lagerhalle des WHG Holzhandels samt Inhalt. Nun ist eine neue Halle geplant.

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© Arvid Müller

Von Ines Scholze-Luft

Coswig. Sie wird auf den Resten ihrer Vorgängerin stehen. Die neue Lagerhalle, die im WHG Holzhandel in Kötitz errichtet werden soll. Die Brandruine ist inzwischen vollständig abgerissen, gerade holen Bagger die letzten Fundamente aus dem Boden. Der Beton wird geschreddert  – für die Bodenplatte des Neubaus.

Der Bauantrag soll demnächst eingereicht werden, sagt Geschäftsführer Sven Herrmann. Sind die Pläne durch, sei es das Ziel, innerhalb eines halben Jahres wieder eine überdachte Lagerfläche zu haben. Sie soll die knapp 8 000 Quadratmeter des verbrannten Baus ersetzen und größer werden. Bis dahin beherbergt die kürzlich in Betrieb genommene Interimslösung – eine Leichtbauhalle, 1 500 Quadratmeter – ein Grundsortiment des WHG-Angebots.

Die Freude über den Fortschritt ist Sven Herrmann deutlich anzumerken. War doch das Entsetzen groß über den Millionenschaden, den das durch Brandstiftung verursachte Großfeuer Mitte Februar anrichtete. Doch bereits am Katastrophentag hatte der Geschäftsführer erklärt, dass es die wichtigste Aufgabe sei, die Kunden schnellstmöglich wieder zu bedienen.

Darum haben er und sein Team gekämpft. Und viel Unterstützung erhalten, wie er betont. Unterstützung durch die Kunden, von denen weiter aufmunternde Worte kommen. Durch die Unternehmen rundum, die nicht nur Hilfe angeboten, sondern auch geholfen haben. Die Firma Hasse, beim Abriss tätig, mit der die WHG eng zusammenarbeitet. Die KBA, sie hat Hallen angeboten. Die Börse, von da aus haben die WHG-Leute vorübergehend gearbeitet. Die Stadtverwaltung, auch die Bauaufsicht, die Sven Herrmann zufolge jederzeit ansprechbar ist.

Und natürlich die eigenen Mitarbeiter – 22 sind es in Coswig, mit Außendienstlern und drei Azubis. Sie haben seit dem Brand mehr tun. Konnten sie sonst auf das Lager vor Ort zurückgreifen, geht das jetzt per Computer über Warendorf, Nordrhein-Westfalen, über den Konzern, zu dem der Holzhandel Coswig gehört. Bestellungen müssen zusätzlich erfasst, Auftragsbestätigungen abgewartet werden. Was sonst zehn Minuten dauert, braucht jetzt die doppelte Zeit, sagt Sven Herrmann. Da ist mancher mehr als die normalen acht Stunden in der Firma. Immerhin hat der WHG Holzhandel in Kötitz rund 3 000 Artikel im Angebot, vom Verbindungsmaterial bis zum konstruktiven Kantholz, für Zimmereien, Dachdecker und andere Baubetriebe ebenso wie für die Privatkundschaft.

Nicht zuletzt dank der Unterstützung durch den Konzern – per Nachtshuttle kommt Material aus Warendorf – und der Kundschaft, die, wenn nötig, auch mal einen Tag Lieferverzögerung in Kauf nimmt, sei der Umsatz nicht so exorbitant gesunken, sagt der Geschäftsführer. Und erklärt, dass nun mit Hochdruck an den nächsten Aufgaben gearbeitet wird. Dazu gehört, dass in den nächsten Wochen eine neue Brandmauer errichtet werden soll, am Übergang zu Fachmarkt und Bürotrakt.

Ein neues Brandschutzkonzept ist in Arbeit. Abschließende Gespräche mit den Versicherungen laufen. Neue Technik muss besorgt werden, so Stapler für die Halle – auch diese Maschinen wurden durch den Brand zerstört, jetzt fahren Miet- und Leihstapler. Der Geschäftsführer freut sich auch darüber, dass es trotz des Brandes Bewerber für eine Ausbildung im Unternehmen gab. Eine junge Dame wird dieses Jahr damit bei der WHG Coswig beginnen.

Sven Herrmann: So viel positives Feedback motiviert.