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Das ist der neue Zwergenstandort

Das Geschenk aus der Dresdner Partnerstadt Breslau hat jetzt ein Plätzchen gefunden. In Polen haben die Metallzwerge Kultstatus.

Von Nora Domschke
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Der Zwerg soll am Eingang zum Ratskeller gute Laune verbreiten.
Der Zwerg soll am Eingang zum Ratskeller gute Laune verbreiten. © Marion Doering

Nicht nur die Rathausmitarbeiter, sondern auch viele andere Dresdner werden künftig an dem kleinen Metallzwerg vorbei in die kürzlich wiedereröffnete, öffentliche Kantine im Ratskeller gehen. Dort steht die Figur, die ein Geschenk aus der Dresdner Partnerstadt Breslau ist, seit diesem Mittwochmittag. Es ist mit 60 Jahren die älteste Städtepartnerschaft der Landeshauptstadt und zum diesjährigen Jubiläum gab’s nun den zweiten Zwerg. Der erste steht schon seit 2014 am Hietzigbrunnen auf der anderen Seite des Rathauses.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat sein Geschenk persönlich an den neuen Standort gebracht. Ausgesucht haben diesen die Dresdner selbst. Gut 1 800 Menschen haben im Mai und Juni an einer Online-Abstimmung teilgenommen, bei der die Stadt drei Vorschläge für den Standort unterbreitete: das Kraszewski-Museum in der Neustadt, die Breslauer Straße am Hauptbahnhof und eben den Ratskeller.

„Die Abstimmung war recht eindeutig. Fast 55 Prozent wollten auch den zweiten Zwerg am Rathaus sehen“, sagt Hilbert. Auf Platz zwei folgte das Museum mit 25 Prozent, gut 20 Prozent der Dresdner favorisierten die Breslauer Straße. Sollen weitere Zwerge aufgestellt werden? Das hänge ganz davon ab, wie viele solche Geschenke aus Breslau noch kommen, so das Stadtoberhaupt.

In Polen haben die Figuren, die dort „Krasnale“ genannt werden, Kultstatus. In den 1980er-Jahren wurden sie zum Symbol der friedlichen politischen Protestaktionen der Künstlergruppe „Orange Alternative“ gegen das kommunistische Regime. Mehr als 600 gibt es im gesamten Stadtgebiet zu entdecken, jeder Zwerg ist ein Unikum.

Wie auch jener, der nun neu in Dresden steht. Er trägt eine Sonnenblume, in der anderen Hand einen Koffer. Was das genau zu bedeuten hat, habe der Künstler nicht mitgeteilt, so Hilbert. Der erste Zwerg trägt die Wappen der Partnerstädte.