Von Sabine Heimgärtner, Paris

Rache ist süß, dachten sich zwei patriotische Elsässer und kontern mit Salzigem gegen US-Präsident George W. Bush. Die beiden Franzosen aus Mühlhausen engagieren sich seit einigen Tagen im Rahmen einer spektakulären Aktion gegen die Kriegspolitik der USA.

Just in dem Moment, wo amerikanische Kritik, Anschuldigungen und Polemik gegen Frankreich ihren Höhepunkt erreichen, erinnerten sich die beiden an einen Zwischenfall, der vor über einem Jahr Schlagzeilen machte: Noch vor der Halbzeit des Fußballspiels Baltimore gegen Miami wäre der amerikanische Präsident beim Genuss einer simplen Laugenbrezel am 13. Januar 2002 vor seinem häuslichen TV-Gerät beinahe erstickt, rutschte vom Fernsehsessel und wurde schließlich von seiner Ehefrau gerettet. Berühmt wurde sein Kommentar wenige Tage später: „Meine Mutter hat immer gesagt: Erst kauen, dann schlucken, wenn man Brezeln verzehrt. Hören Sie auf Ihre Mutter !“

Ob der mütterliche Rat auch auf die rigide Irak-Politik des Bush-Sohnes übertragbar sein könnte, haben die Mühlhausener bislang nicht verraten. Fest steht nur, dass die beiden seit dem Wochenende elsässische Brezeln backen lassen, die auf einer Internetseite zum Kauf angeboten und in einigen Tagen in Form einer Massensendung ins Weiße Haus geliefert werden sollen, begleitet von einer Antikriegs-Demonstration vor Ort.

Interessenten können das Salzgebäck unter www.bretzelforbush.com kaufen – sieben Euro pro Stück, inklusive Transportkosten, Zoll und Verpackung. Ein Euro geht an ein internationales Kinderhilfswerk. Die Besucher der Internetseite werden außerdem aufgefordert, Informationen über die mörderische Brezel an eines der nächstgelegenen FBI-Büros weiterzugeben. Belohnung: 25 Millionen Dollar für Tipps, die zur Festnahme der Brezel führen.

www.bretzelforbush.com