Merken

Bringt Licht ins Finanzdunkel

Werner Laetsch holt Schuldner aus den roten Zahlen. Anwalt Matthias Schreiber hilft dabei.

Teilen
Folgen
© Norbert Millauer

Von Peter Salzmann

Freital/Pirna. Die Tendenz ist steigend. Immer mehr Menschen sind überschuldet und finden nicht allein aus dem finanziellen Chaos. „In Deutschland sind sechs Millionen Haushalte betroffen, auch in Pirna, Heidenau, Sebnitz, Hohnstein, Lohmen“, weiß Werner Laetsch. Der Pirnaer Insolvenzberater betreut derzeit unter anderem eine alleinstehende Heidenauerin mit einem Kind, die durch Mietschulden, Darlehen und Dienstleistungsverträge vor einem Schuldenberg von 25 000 Euro steht.

Der 68-Jährige hat den Dresden-Lockwitzer Rechtsanwalt Matthias Schreiber zur Seite. „Denn ich gebe keine Rechtsbelehrung“, unterstreicht Laetsch. Aber er könne helfen, eine Insolvenzanalyse zu erarbeiten, die Vermögens- und Liquiditätslage exakt zu prüfen, um einen Schuldenbereinigungsplan zu erstellen. Das sei dringend geboten, um gerichtliche oder außergerichtliche bzw. Privatinsolvenzverfahren einleiten zu können.

„Mitunter“, berichtet Werner Laetsch, „kommen Leute zu mir, die nicht einmal die Zahl ihrer Gläubiger kennen.“ Rechnungen, Quittungen und Mahnungen in Hülle und Fülle hat er zur Genüge gesehen – in Taschen, Plastikbeuteln, Schuhkartons wahllos gesammelt oder in Heftern geordnet. Nicht jede finanzielle Schieflage ist aussichtslos, weiß Werner Laetsch. Seit 2001 gibt es in der Bundesrepublik eine Verordnung, die es selbst hoch verschuldeten Menschen ermöglicht, irgendwann einmal im Leben wieder schuldenfrei zu sein: die Privatinsolvenz. Das bedeutet, dass jedem über 18-Jährigen, der finanziell in den Miesen ist, aus den roten Zahlen geholfen werden kann.

„Immer hängen Schicksale dran“, weiß Laetsch aus Erfahrung. Deshalb ist er Seelentröster und Pragmatiker zugleich, trocknet Tränen, mahnt zu Sparsamkeit und Finanzdisziplin. „Jeder Schuldner muss sein Budget ehrlich einschätzen und einen Plan zur Schuldentilgung vorschlagen.“ Laetsch hilft dabei, kontaktiert zum Beispiel Gläubiger, die dann vier Wochen Zeit haben, um auf seine Vorschläge zu reagieren. Nicht selten sind Mahnverfahren, Vollstreckungs- oder Pfändungsbescheide anhängig. Doch auch das bedeutet nicht, dass säumigen Schuldnern durch Pfändung die völlige Mittellosigkeit droht.

Die Pfändungsfreigrenze – also der Betrag, den ein Schuldner zum Lebensunterhalt behalten darf – liegt bei 1 133,99 Euro im Monat. Diese Summe erhöht sich bei Unterhaltsverpflichtungen. Schuldnerberater Werner Laetsch empfiehlt Menschen, die von einer Pfändung bedroht sind: „Keine Schuldenbegleichung ohne Konsultation mit einem Schuldenberater.“

Übrigens: Die erste Beratung ist kostenlos. Die Kosten für weitere Beratungen sind von der Schuldenhöhe und der Zahl der Gläubiger abhängig. Werner Laetsch strebt fast immer außergerichtliche Einigungen an. Dann muss ein Konsens zwischen Schuldnern und Gläubigern gefunden werden. „Das gelingt meistens“ erzählt er und verhehlt nicht: „Ich freue mich darüber, wenn einer meiner Klienten nach einem Gespräch erleichtert verkündet, dass er nun endlich wieder ruhig schlafen kann.“

Werner Laetsch schafft schon im persönlichen Gespräch Vertrauen. Seine stoische Ruhe fällt auf, er beherrscht die Kunst, anderen zuzuhören. Seine Menschenkenntnis wächst von Fall zu Fall.

Kontakt: Werner Laetsch, Schuldnerberatung und Insolvenzhilfe in Pirna, Dippoldiswalder Straße 33, Telefon 03501 441601 oder 0171 6757292