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Brücke am Elberadweg ist wieder da

Lange war der Radweg am linken Elbufer in Klipphausen unterbrochen, weil Starkregen das Bauwerk zerstört hatte – nun gibt es einen Neubau.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Klipphausen. Die Genehmigungen, die eingeholt werden mussten, hätten lange gebraucht, erklärte Klipphausens Bürgermeister Gerold Mann kürzlich bei der Einweihung der neuen Brücke über die Wilde Sau am Elbschlösschen in Gauernitz. Zerstört worden war die alte Stahlbetonbrücke aus den 1980er-Jahren beim Starkregen im Mai 2014 –  also vor mehr als vier Jahren. Und seitdem war der linkselbische Radweg unterbrochen.

Die Radfahrer mussten hoch zur B 6 fahren und sie ein Stück nutzen, um hinter der Wilden Sau an der Fischersiedlung wieder auf den Radweg abzubiegen. Die viel und schnell befahrene Bundesstraße zu nutzen, war weder angenehm noch ungefährlich für die Radfahrer. Das ist nun vorbei. Mit einer Länge von 20,5 Metern, einer Spannweite von zwölf und einer Breite von 2,50 Metern lässt die neue hellgraue Brücke die Wilde Sau unter sich. Was aussieht wie eine Fachwerkkonstruktion, ist in Wirklichkeit Aluminium – dadurch wiegt die Brücke nur fünf Tonnen.

„Wir haben die Brücke vier Meter länger gebaut, weil die Landestalsperrenverwaltung 2021 den Uferbereich der Wilden Sau neu gestalten will“, erklärte Steffen Horn, der seitens der Gemeindeverwaltung für die Bauüberwachung zuständig war. Damit soll der Flussquerschnitt verbreitert werden, um so bei Hochwasser einen besseren Abfluss zu gewährleisten. Und Steffen Horn weist noch auf etwas anderes hin: „Natürlich sind wir froh, dass die Gefahrenstelle B 6 für die Radfahrer nun Geschichte ist.“ Er bezifferte die Kosten für die Brücke auf 365 000 Euro. Allerdings muss die Gemeinde selbst nur zehn Prozent der Summe bezahlen, der große Rest kommt aus Flutgeldern des Landes. Bezahlt worden ist mit dem Geld auch die Instandsetzung des Elberadweges auf einer Länge von 216 Metern. Außerdem sind in der Vergangenheit weitere Abschnitte des Radweges saniert worden. So in Wildberg-Siedlung, wo er höhergelegt worden ist, weil dort oft das Wasser stand, was eine Gefahr für die Radfahrer darstellte. Auch vom Fährweg in Gauernitz in Richtung Scharfenberg wurde der Weg instand gesetzt, so wurden Schäden an der Einfassung des Radweges beseitigt.

Zufrieden ist auch Hans-Jochen Gramann, der Meißner Kreisradwegewart. Er freut sich über den rutschfesten Belag der neuen Brücke. „Bei Brücken besteht oft die Gefahr, dass Feuchtigkeit gefriert und man ausrutscht.“ Auch ist die früherer fast rechtwinklige Auffahrt auf die alte Brücke bei der neuen durch einen weiten Bogen ersetzt, was ebenfalls die Unfallgefahr vermindert. Nachdem noch die Beschilderung wieder in die richtige Richtung gedreht worden ist, ist alles wieder wie früher, nur dass die Brücke viel besser als die Vorgängerin ist. „Ich denke, die Brücke ist ein wichtiger Beitrag dafür, dass der linkseblische Radweg wieder mehr genutzt wird.“

Für Hans-Jochen Gramann ist er ohnehin im Vergleich zum rechtselbischen der schönere. Es gibt hier kaum gepflasterte Strecken. „Von dieser Seite hat man zudem den schöneren Blick, etwa auf die Bosel und das Spaargebirge. Außerdem fährt man linkselbisch im Sommer durch die Hügelkette über den linkselbischen Tälern geschützt, länger im Schatten und auch windgeschützter.