Merken

Brunnentag lüftet Geheimnisse der Elbschlösser

Am Wochenende startet die 20. Runde zu zeitlosen Fontänen und historischen Wasseranlagen.

Teilen
Folgen
© privat

Von Katalin Valeš

Die kleine, humorvoll gestaltete Brunnenanlage auf Schloss Albrechtsberg kann leicht übersehen werden: Versteckt hinter dem linken Torhaus sorgt die Bronzefigur „Leben und Liebe“ für ein Schmunzeln. Brunnenliebhaber Detlef Eilfeld interpretiert die Figur des Künstlers Peter Fritzsche so: „Die männliche Figur trägt eine Frau, die wiederum den Wasserauslauf trägt. Damit gibt sie dem Wasser die Richtung; ein Symbol dafür, dass die Frau für den Lebensinhalt sorgt und der Mann die Basis schafft.“

... und dem kleinen Brunnen mit der Bronzefigur „Leben und Liebe“ auf Schloss Albrechtsberg.
... und dem kleinen Brunnen mit der Bronzefigur „Leben und Liebe“ auf Schloss Albrechtsberg. © privat

Am Wochenende möchten Detlef Eilfeld und sein Mitstreiter Eberhard Grundmann mit interessierten Brunnenfans ebenfalls hier Station machen. Dabei wollen sie weitere Insider-Infos und neuere Erkenntnisse zur historischen Wasserversorgung und den Brunnenanlagen auf den drei Elbschlössern preisgeben. Insgesamt werden in zwei Touren etwa. 45 Wasserspiele, Wasserläufe, Teiche, Brunnen und Fontänen thematisiert. Auf Schloss Eckberg werden unter anderem der Marmorbrunnen und die Fontäne im Terrassengarten angesteuert, auf dem Gelände des Lingnerschlosses wird Station gemacht am Senkgarten und am Pavillonbrunnen. Bei Schloss Albrechtsberg geht es zum Wasserfall und zum Römischen Bad. Wie ein roter Faden ziehen sich die historischen Wasserversorgungsanlagen rund um das „Gute-Born-Wasser“ und das „Mordgrund-Wasser“ durch die Führungen, verrät Eilfeld vorab.

Eigentlich sollte im vergangenen Jahr Schluss sein mit dem beliebten Brunnenfest. Die Stadt Dresden und der Hauptsponsor Drewag hatten sich kurzfristig aus verschiedenen Gründen zurückgezogen. Eilfeld und Grundmann, zwei Dresdner, die sich von Anfang an für diese Veranstaltung engagiert haben, ließen sich davon jedoch nicht entmutigen. Mithilfe von Spenden und viel Herzblut stellten sie im vergangenen Jahr eine „abgespeckte Version“ in Eigenregie auf die Beine.

Um zu sehen, ob die Besucher auch in Zukunft am Dresdner Brunnenfest interessiert sind, haben Eilfeld und Grundmann eine freiwillige Befragung durchgeführt. Die Anzahl der Antworten überraschte sie positiv: Weit mehr als 300 handschriftliche Rückmeldungen haben sie erhalten. Der Tenor: unbedingt weitermachen!

Davon motiviert haben Detlef Eilfeld und Eberhard Grundmann auch in diesem Jahr einen Brunnentag organisiert, den 20. mittlerweile. Dass sich der Hauptsponsor im vergangenen Jahr zurückgezogen hat, ärgert Eilfeld nicht. Im Gegenteil: „Mir ist wichtig, dass die Leute nicht darüber schimpfen, sondern sich freuen, dass die Stadt und die Drewag das Brunnenfest all die Jahre so unterstützt haben.“ Und noch etwas stimmt den Dresdner Brunnenfan positiv: „Wir genießen eigentlich die neu gewonnene Freiheit, denn jetzt sind wir nicht mehr so sehr an städtische Anlagen gebunden und könnten auch mal in die Randgebiete der Stadt gehen.“ Wie groß das Interesse der Dresdner daran ist, soll in diesem Jahr bei einer kleinen Besucherbefragung in Erfahrung gebracht werden. Denn die Wünsche der Leute sind den Organisatoren wichtig.

Der 20. Brunnentag wird am 5. Mai um 10 Uhr auf Schloss Albrechtsberg im Bereich der Torhäuser eröffnet. Der Rundgang startet um 11 Uhr, dauert knapp drei Stunden und kostet 5 Euro pro Person. Empfohlen wird festes Schuhwerk und der Wetterlage angepasste Kleidung. Die Veranstaltung findet auch bei Regen statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.