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Buchhandlung wird erneut zur Kunstgalerie

Die Bilder und Objekte aus Tharandt werden für ein soziales Projekt in Uganda versteigert. Der Lions Club legt noch etwas drauf.

Von Thomas Morgenroth
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Buchhändlerin Annaluise Erler und die künftige Lions-Präsidentin Sandra Bochmann mit einigen der zur Versteigerung stehenden Kunstwerke.
Buchhändlerin Annaluise Erler und die künftige Lions-Präsidentin Sandra Bochmann mit einigen der zur Versteigerung stehenden Kunstwerke. © Karl-Ludwig Oberthür

Die „Pelzige“ von Matthias Jackisch versteckt sich unter einem bunten Tuch, ebenso „Fr. Gabriels Krug“ von Wiebke Herrmann oder der hölzerne „Kranich“ von Thomas Junghans. In der Buchhandlung Findus in Tharandt gibt es seit Anfang der Woche einige geheimnisvolle Zutaten auf und über den Regalen sowie in den Schaufenstern. Der Laden von Annaluise Erler wird wieder einmal zu einer kleinen Kunstgalerie. Allerdings sind bisher nur ein paar Bilder und Objekte zu sehen, die meisten bleiben bis zur Vernissage am Freitagabend verborgen. Es handelt sich dabei um die neunzehn Kunstwerke, die Ende August bei der 7. Tharandter Konzetti für einen guten Zweck versteigert werden.

Seit sechs Jahren bringen der Lions-Club Tharandt und der Verein Leben und Bildung in der Buchhandlung Literatur und Kunst einander näher – und sammeln dabei Spenden für soziale Projekte. Neunzehn Künstler aus der Region, wie Lucas Oertel, Olaf Stoy oder Elisabeth Richter, stellen dafür in diesem Jahr je eine Arbeit zur Verfügung. Die Grafiken, Gemälde und Fotografien werden zwei Monate lang ausgestellt und kommen dann am 30. August unter den Hammer. Die Kunsthistorikerin Alexa Wolff von der Sahl wird die Auktion leiten. Interessenten können auch per Telefon oder im Internet mitbieten, wo alle Kunstwerke abgebildet sind. Den Erlös verdoppelt der Lions Club aus eigenen Mitteln. Im vergangenen Jahr kamen so rund 3 000 Euro für die „Feuerwehrkinder“ Klingenberg zusammen, sagt Sandra Bochmann, ab 1. Juli Lions-Präsidentin.

In diesem Jahr sammelt der Club für das Projekt „Natural Woman“ in Uganda in Afrika, einem der ärmsten Länder der Welt. Frauen trifft diese Armut besonders stark, die so kein Geld für Hygienebinden haben. Um sich während der Periode zu schützen, nutzen sie alte Kleidung, Bananenblätter oder sogar Erde. „Aus Scham und Unwissenheit gehen viele Mädchen in dieser Zeit nicht in die Schule“, sagt Annaluise Erler. Nicht selten führe das dazu, dass diese Mädchen der Schule gänzlich fernblieben.

Studentinnen der Universität Münster leisten im ausschließlich von Spenden finanzierten Projekt „Natural Woman“ Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie Frauen vor Ort zu Unternehmerinnen ausbilden, die wiederverwendbare Binden produzieren und verkaufen. Von dem Erlös der Tharandter Konzetti, sagt Sandra Bochmann, sollen Nähmaschinen und Stoffe gekauft werden.

Für den literarischen Teil der Veranstaltung Ende August konnte Annaluise Erler den Verlag mare gewinnen, der aus der 1997 gegründeten gleichnamigen Zeitschrift hervorgegangen ist und sich mit seinen Publikationen vor allem dem Meer als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum widmet. Zunächst aber wird erst einmal an diesem Freitag Jackischs „Pelzige“ enthüllt.

Vernissage am 28. Juni, 18 Uhr; 7. Tharandter Konzetti mit Versteigerung am 30. August ab 18 Uhr.


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