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Bühnenverein: Dresden betreibt Schließung der Staatsoperette

Dresden. Der Streit um die Zukunft der Staatsoperette Dresden ist wieder entflammt. Am Freitag warf die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein der Stadt vor, das Haus offensichtlich schließen zu wollen.

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Dresden. Der Streit um die Zukunft der Staatsoperette Dresden ist wieder entflammt. Am Freitag warf die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein der Stadt vor, das Haus offensichtlich schließen zu wollen. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) arbeite mit „Hinhaltetaktik“ gegenüber den Mitarbeitern der Operette, die im Vertrauen auf die Ernsthaftigkeit der Neubaupläne im Dresdner Stadtzentrum bereits Gehaltseinbußen akzeptierten, erklärte die Intendantengruppe in einem Schreiben.

Am Montag hatte die Stadt das Vergabeverfahren für einen Neubau der Operette am Wiener Platz für gescheitert erklärt. Der alte Standort der Bühne im Stadtteil Leuben am Rande Dresdens wurde aber nicht in Frage gestellt. Nach Ansicht des Bühnenvereins hat die Stadt Dresden die Kosten für die Ausschreibung des Neubaus - rund 200.000 Euro - in Kauf genommen, „ohne an die Zukunft der Operette an diesem Platz zu glauben“. Die Entscheidung über eine Sanierung des alten Operettenhauses obliegt nun dem Stadtrat.

Das gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gegründete Ensemble ist das einzige selbstständige Operettentheater Deutschlands. Anders als der Name nahe legt, wird es von der Stadt Dresden getragen. 2002 stand die Bühne schon einmal vor dem Aus. Das sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Unter anderem hatten die Berliner Philharmoniker, das Leipziger Gewandhaus und die Komische Oper in Berlin gegen die Pläne protestiert. (dpa)