Bürgerinitiative gegen Baumfällungen

Ob es Vorsatz war oder Unwissenheit, ist unklar. Fest steht allerdings, dass der Eigentümer einer Streuobstwiese in Mockritz zahlreiche Bäume gefällt hat, die eigentlich geschützt sind. Denn bei der Streuobstwiese an der Eutschützer Straße handelt es sich um ein streng geschütztes Biotop, die Fällung der alten Obstbäume hätte der Eigentümer beim Umweltamt beantragen müssen. Weil er das nicht tat, ermittelt nun die Stadtverwaltung.
Dabei ist es offenbar einem aufmerksamen Dresdner zu verdanken, dass nicht alle Bäume der Kettensäge zum Opfer gefallen sind. „Erst durch den Anruf eines Anwohners wurde das Umweltamt über die Fällarbeiten informiert“, so eine Rathaussprecherin. Daraufhin sei ein Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde unmittelbar vor Ort gefahren, um die Einstellung der Rodungsarbeiten zu verfügen. Zudem habe es ein Gespräch mit dem Eigentümer gegeben, so die Sprecherin weiter.
Bei einem weiteren Vorort-Termin sei dann das gesamte Ausmaß des Kahlschlags deutlich geworden. „Sehr umfangreich“ seien Laub- und Nadelbäume, Obstbäume, Großsträucher, Hecke und geschützte Klettergehölze gefällt worden. Die Gründe für die Rodung kennt die Stadt nicht, ein Bauantrag liege derzeit für die Fläche nicht vor. Eine bauliche Entwicklung sei momentan ohnehin nicht möglich, da das Areal dem Außenbereich zuzuordnen ist.
Aufgrund der Fällungen hat sich nun in Mockritz eine Bürgerinitiative (BI) aus Anwohnern, Gewerbetreibenden und Kleingärtnern gegründet, die fordert, dass die Stadt ihre Anordnung zur Wiederaufforstung des Gebietes „zeitnah und kompromisslos“ durchsetzt. „Diesen Umgang eines sogenannten Investors mit Natur und Umwelt werden wir nicht einfach hinnehmen“, kündigt der BI-Vorsitzender und frühere Stadtrat Christoph Hille an.