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Bürgermeister von Niederau: Ausschreitungen wie in Heidenau „möglich“

Vor dem Einzug Hunderter Flüchtlinge in einen ehemaligen Supermarkt befürchtet der Bürgermeister im sächsischen Niederau gewaltsame Ausschreitungen wie in Heidenau.

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© Claudia Hübschmann

Niederau. Vor dem Einzug Hunderter Flüchtlinge in einen ehemaligen Supermarkt befürchtet der Bürgermeister im sächsischen Niederau gewaltsame Ausschreitungen wie in Heidenau vor einem Monat. „Möglich ist es“, sagte Steffen Sang (parteilos) am Donnerstag. Der 1800-Einwohner-Ort sei eingekesselt von asylfeindlichen Gruppen wie etwa dem Meißener „Heimatschutz“. „Wenn die erstmal zum Protest aufrufen, ist es relativ schnell möglich, dass hier was passiert“, sagte Sang. Bisher sei allerdings keine Demonstration angemeldet und auch nichts geplant, so weit er wisse. „Was aber nicht heißt, dass nichts passiert.“

Am Wochenende sollen Hunderte Flüchtlinge in den früheren Supermarkt in der Gemeinde bei Meißen einziehen. Wie die Landesdirektion Sachsen mitteilte, bietet das Gebäude für bis zu 500 Asylsuchende Platz. Er wisse nicht, wann mit dem Einzug begonnen werde, sagte Sang.

Der Bürgermeister hatte bereits Mitte August die Pläne der Landesdirektion kritisiert. „Für uns als Gemeinde gibt es jetzt nur eine Möglichkeit: Wir müssen hier für einen geordneten Einzug sorgen und versuchen, zu verhindern, dass es zu einem zweiten Heidenau kommt.“ (dpa)