Chemnitz
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Bulgaren bekommen keinen Mindestlohn

Zollbeamte decken auf einer Chemnitzer Baustelle schwerwiegende Missstände auf. Es geht um Schwarzarbeit und illegalen Aufenthalt. 

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© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Chemnitz. Am vergangenen Freitag führten Mitarbeiter des Hauptzollamts Erfurt eine Kontrolle auf einer Baustelle in Chemnitz durch. Die Zöllner fanden vor Ort neun Personen vor. Bei der anschließenden Befragung wurden die Kontrolleure stutzig.

Wie das Amt in einer Pressemitteilung schreibt, ergaben sich Hinweise, dass der Arbeitgeber mit Firmensitz in Bulgarien keinem der auf der Baustelle tätigen Arbeitnehmer den vorgeschriebenen Mindestlohn für die Baubranche von derzeit 12,20 Euro bezahlt. Die Ausweiskontrolle von drei Arbeitern im Zentralregister deckte zudem auf, dass die mazedonischen Staatsangehörigen keinen gültigen Aufenthaltstitel besitzen. Sie sind daher gar nicht berechtigt, in der Bundesrepublik zu arbeiten. 

Die Mazedonier wurden wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts zuständigkeitshalber an die Polizei in Chemnitz übergeben. Gegen die Verantwortlichen der Baufirma wird nun wegen des Verdachts der illegalen Beschäftigung ermittelt. Diese kann mit einem Bußgeld bis zu 500.000 Euro geahndet werden. Sollten sich die Anhaltspunkte auf Nichtzahlung des Mindestlohns bestätigen, wird außerdem gegen die Verantwortlichen wegen des Verdachts der Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt ermittelt. (SZ/dkr)