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Bundesamt für Migration und Flüchtlinge konzentriert sich auf Balkan-Asylanträge

Die vor knapp zwei Wochen gestarteten Bemühungen sind eine Folge des „Aktionsplans“, auf den sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Ministerpräsidenten der Länder Mitte Juni verständigt hatten.

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Nürnberg. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat wie geplant damit begonnen, den Fokus auf Asylanträge aus den Staaten des Westbalkans zu legen. Innerhalb von zwei Monaten sollten mehr als 15 000 Asylanträge von Menschen aus dieser Region bearbeitet werden, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Rheinischen Post“. „Das Ziel ist, den Asylantrag innerhalb von zwei Wochen zu entscheiden.“

Die vor knapp zwei Wochen gestarteten Bemühungen sind eine Folge des „Aktionsplans“, auf den sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Ministerpräsidenten der Länder Mitte Juni verständigt hatten. Er soll die hohe Zahl an Asylanträgen von Menschen aus Albanien, Kosovo, Montenegro, Mazedonien, Serbien und Bosnien senken.

„Wir erwarten, dass wir schneller über Anträge aus diesen Ländern entscheiden. Das heißt dann auch in über 99 Prozent der Fälle eine schnelle Rückführung, weil die Schutzquote so niedrig ist“, erläuterte der BAMF-Sprecher. „Das übergeordnete Ziel ist, die Antragszahlen aus dieser Region nach unten zu drücken.“

Um die Bearbeitungsdauer zu verkürzen, arbeitet das BAMF eng mit den Bundesländern zusammen. Diese verteilen die Antragsteller aus den betroffenen Ländern nun nicht mehr möglichst umgehend auf die Kommunen, sondern behalten sie zunächst einmal - für maximal drei Monate - in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Dadurch soll das Verfahren effizienter ablaufen können. Eine ähnlich konzertierte Aktion hatte es bereits ab Mitte Februar bei Asylanträgen aus dem Kosovo gegeben. (dpa)