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Bundesverband will mehr Geld für Kleingartenvereine

Kleingärtner fordern Schutz der grünen Oasen. Eine Studie gibt dem Anliegen zusätzlichen Nachdruck.

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©  dpa / Symbolbild

Dresden. Kleingärten sind kein Auslaufmodell. Im Gegenteil. Sie gewinnen an Bedeutung und müssen langfristig gesichert werden. Diese Forderung wurde beim 28. Bundesverbandstag des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e. V. (BDG) am letzten Wochenende in Dresden mit einem umfangreichen Positionspapier öffentlich vorgestellt. Gestützt werden diese und weitere Forderungen zum Erhalt der Gärten durch eine aktuelle Studie des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

„Gerade in den wachsenden Städten werden Kleingärten und steigender Wohnraumbedarf immer wieder gegeneinander ausgespielt. Dagegen stellen wir uns vehement“, erklärte Dirk Sielmann, der in Dresden zum neuen Präsidenten des BDG gewählt wurde. „Gerade wachsende Städte brauchen die grünen Oasen dringend – für das Klima, für die Natur und ganz besonders für das Wohlbefinden der Menschen und den sozialen Zusammenhalt.“

Die Studie „Kleingärten im Wandel“ des BBSR stützt die Forderungen des BDG nach einer Sicherung der Kleingärten. Sie wurde am Sonnabend durch Monika Thomas, Abteilungsleiterin für Stadtentwicklung im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, vorgestellt. 

Die Ergebnisse bestätigen eine hohe und weiter steigende Nachfrage nach Gärten, insbesondere in Ballungsräumen. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass sich die Kleingärten stetig für ihr Umfeld öffnen – zum Beispiel über öffentliche Grünflächen, Gemeinschaftsgärten oder Natur- und Umweltbildung. So profitieren weit mehr Menschen von den grünen Oasen als allein die Gartenpächter.

In dem Positionspapier des BDG wird die Bedeutung des Bundeskleingartengesetzes als „unverzichtbares gesetzliches Fundament“ hervorgehoben – besonders in Städten, wo die Nachfrage steigt. Der BDG erkennt aber auch den gegenläufigen Trend auf dem Land wegen des demografischen Wandels. 

Für beide Entwicklungen bedürfe es Förderprogramme. Städte und Gemeinden stünden vor einer enormen finanziellen Herausforderung, gäbe es die knapp 14 000 Kleingartenanlagen deutschlandweit nicht. Denn es sind die Kleingärtnerorganisationen, die sich um diese für die Gesellschaft so wichtigen Grünflächen kümmern: Für rund 44 000 Hektar Grünflächen müssen die Kommunalverwaltungen oftmals keine Pflegekosten aufbringen. (SZ)

www.kleingarten-bund.de/de/bundesverband/positionspapiere/gruene-infrastruktur-weit/