Von Heike Heisig
Leisnig. Das Stollenfest in der Burgbäckerei Münch am 27. November wird das letzte sein, bei dem Stollen, Plätzchen und Co. in den bekannten Ofenschlitzen verschwinden. Das Unternehmen an der Eulenbergstraße muss sich eine neue Ofenanlage anschaffen. Die bestehende ist seit 23 Jahren in Betrieb, die Wartungsmonteure heben schon die Hände. Einen Ausfall will Christian Münch, Chef der gleichnamigen OHG, nicht riskieren. Daher muss er für Ersatz sorgen und hat für Um- und Ausbau Architekt Oliver Zache mit dem Projekt beauftragt. Der stellte die Pläne am Donnerstagabend den Mitgliedern des Technischen Ausschusses vor.
Die haben nichts gegen die notwendigen Investitionen – obwohl die Änderungen die angespannte Parksituation auf der Weststraße noch verschärfen könnten. Dort wird wegen der Kita jeder Stellplatz benötigt, vor allem zu Zeiten, in denen Kinder gebracht und abgeholt werden. Gerade dann kommen am Morgen auch die Auslieferfahrzeuge der Burgbäckerei zurück. Die künftige Firmenzu- und -ausfahrt wird nach dem Anbau an die bestehenden Betriebsgebäude etwas weiter nach oben rücken. „Das heißt, dass dadurch Parkplätze verloren gehen könnten“, sagte Uwe Dietrich vom Ordnungsamt. Auch Bauamtsleiter Thomas Schröder bereitet das Sorgen. Die Zufahrtssituation zu ändern, kommt für Christian Münch kaum infrage. Dafür müssten Medien verlegt werden.
Der Handwerksmeister muss bei laufendem Betrieb erst einmal Platz für eine neue Ofenanlage mit fünf Öfen schaffen. Dafür reißt er die Kühlung heraus, die anschließend an anderer Stelle neu zu bauen ist. Alles in allem rechnet Münch mit einer Bauzeit von einem Dreivierteljahr. „Das Stollenfest 2017 möchte ich dann schon mit den neuen Öfen feiern“, sagte er dem Döbelner Anzeiger. Im Zuge der Änderungen wird auch Platz für zwei Lieferfahrzeuge in Garagen geschaffen. Das sollte die derzeitige Lärmbelästigung eher reduzieren, als die Situation zu verschärfen. Nachbar Claus Dieter Andrä fordert Garantien, dass die Garagentore bei den Arbeiten geschlossen bleiben. In der Vergangenheit fühlte er sich immer wieder durch das Schlagen von Fahrzeugtüren oder das Kommissionieren gestört. „Da steht man nachts halb vier im Bett“, so Andrä. Oliver Zache zufolge hat der Burgbäcker freiwillig ein Gutachten zu Lärmbelastungen in Auftrag gegeben. Dem Architekten zufolge entstehen alle Außenwände als Brandschutzwände. „Dann genügen sie auch dem Schallschutz“, so Zache.
Neue Technik und Umbau kosten laut Münch rund eine Million Euro. Neue Arbeitsplätze entstehen dadurch nicht. Derzeit beschäftigt Christian Münch rund 30 Leute in der Backstube, in den Filialen kommen weitere 110 Mitarbeiter dazu.