Löhne bei McDonalds und Co steigen

München. Beschäftige von McDonalds, Burger King, Starbucks und Co. bekommen ab dem 1. Juli 2020 deutlich mehr Geld. Ihr Stundenlohn steigt ab Juli stufenweise an, zunächst auf zehn Euro, ab Dezember 2023 dann auf zwölf Euro. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Dienstag nach erfolgreicher Schlichtung mit. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2024, bestätigte Bundesverband der Systemgastronomie (BdS).
"Die Verhandlungen waren hart und intensiv", sagte der Schlichter Harald Wanhöfer, Präsident des Landesarbeitsgerichts Bayern. "Jede Seite musste deutliche Zugeständnisse machen und Kompromisse eingehen, um hier zu einem Abschluss zu kommen."
Die von der Gewerkschaft ursprünglich geforderten 12 Euro pro Stunde werden für die niedrigste Tarifgruppe mit der aktuellen Vereinbarung nicht ganz erreicht. Dort steigt der Lohn von derzeit 9,35 Euro je Stunde, was dem gesetzlichen Mindestlohn entspricht, über die Zeit nur auf 11,80 Euro. In der Tarifgruppe 2, die laut Gewerkschaft spätestens nach einem Jahr erreicht wird, sind es am Ende 12 Euro.
"Die vereinbarten überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen haben es der Tarifkommission nicht möglich gemacht, dieses Ergebnis abzulehnen", sagte der Verhandlungsführer der NGG, Freddy Adjan. "Dieser Tarifvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung raus aus dem Niedriglohnbereich."
Laut BdS entspricht der Tarifvertrag durchschnittlichen jährlichen Lohnsteigerungen von rund fünf Prozent. BdS-Präsidenten Sandra Mühlhause sprach von einem guten Ergebnis. "Jetzt haben wir Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Das ist entscheidend."
Coronavirus sorgte für spätere Einigung
Wanhöfer war als Schlichter angerufen worden, nachdem Arbeitgeber und Gewerkschaft in drei Verhandlungsrunden nicht zu einem Ergebnis gekommen waren. Auch die Schlichtung zog sich einen Tag länger hin als zunächst geplant. Die Arbeitgeber hätten angesichts des neuartigen Coronavirus zunächst nur einen Tarifvertrag über 90 Tage schließen wollen, sagte Adjan.
Der BdS erklärte, man habe verschiedene Szenarien durchgesprochen, jetzt stehe der für beide Seiten tragfähige Abschluss im Vordergrund. Nach NGG-Angaben arbeiten in der Systemgastronomie in Deutschland rund 120.000 Beschäftigte. (dpa)