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Bush entsetzt über Sex-Skandal im Kongress

Washington - US-Präsident George W. Bush hat sich entsetzt über einen Sex-Skandal im Kongress geäußert, der seine republikanischen Parteifreunde zunehmend unter Druck setzt. Zugleich unterstützte Bush...

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Washington - US-Präsident George W. Bush hat sich entsetzt über einen Sex-Skandal im Kongress geäußert, der seine republikanischen Parteifreunde zunehmend unter Druck setzt. Zugleich unterstützte Bush den besonders in Bedrängnis geratenen Präsidenten des Republikantenhauses, Dennis Hastert, den neben den Demokraten auch konservative Kreise zum Rücktritt aufgerufen haben.

Im Mittelpunkt des Skandals steht der bisherige republikanische Abgeordnete Mark Foley, der inzwischen den Hut genommen hat und gegen den das Bundeskriminalamt FBI ermittelt. Foley soll über Jahre hinweg sexuell anzügliche Botschaften per Internet und SMS an minderjährige Praktikanten des Kongresses in Washington geschickt haben. Sein Anwalt, David Roth, teilte am Dienstag (Ortszeit) erstmals offiziell mit, dass Foley homosexuell ist. Er habe aber nie sexuellen Kontakt mit Minderjährigen gehabt. Weiter sagte Roth, dass der Exabgeordnete als Teenager von einem Geistlichen missbraucht worden sei und „bis heute seine Scham für sich behalten hat“.

Hastert hatte nach eigenen Angaben im Herbst 2005 - auf Grund der Beschwerde von Eltern eines 16-jährigen Praktikanten - erstmals von Vorwürfen gegen Foley erfahren. Das sei aber nur vage gewesen. Das wahre Ausmaß der Probleme sei ihm erst seit kurzem bekannt, sagte der Republikaner. Am vergangenen Wochenende hatte er das Justizministerium gebeten, die Vorfälle zu untersuchen. Nach Rücktrittsforderungen der Opposition hatte auch die konservative Zeitung „Washington Times“ Hastert aufgerufen, die Konsequenzen zu ziehen. Hastert wies das zurück.

Bush sagte am Dienstag, er sei entsetzt über die Vorwürfe gegen Foley und „enttäuscht“ über den Missbrauch das Vertrauens von Bürgern, „die ihn ins Amt gewählt haben“. Der Präsident unterstützte weiter die Einleitung von Untersuchungen und nannte Hastert einen „Vater und Lehrer, dem die Kinder in diesem Land am Herzen liegen“. Hastert wolle, dass alle Fakten ans Tageslicht kämen. (dpa)