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Busse stehen 24 Stunden still

Verdi ruft am Donnerstag erneut zu einem Warnstreik auf. Im Landkreis Meißen kommt der Linienverkehr zum Erliegen.

Von Antje Steglich
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Die Busfahrer streiken am Donnerstag erneut.
Die Busfahrer streiken am Donnerstag erneut. © Sebastian Schultz

Landkreis. Nach dem ersten Warnstreik am 10. April hat die Gewerkschaft Verdi jetzt einen 24-stündigen Streik im regionalen Linienverkehr angekündigt. Am Donnerstag, 25. April, werden ab 2 Uhr Busfahrer, Schlosser, Fährleute, Verwaltungsangestellte und Auszubildende im sächsischen Regionalverkehr Sachsen streiken, um ihren Forderungen zur Einkommenserhöhung Nachdruck zu verleihen, teilte Verdi mit. Betroffen ist davon auch die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM).

„Die Busse werden morgen stehen“, bestätigte VGM-Geschäftsführer Rolf Baum gegenüber der SZ. Zwar seien die privaten Bus-Unternehmen Weigt, Langer, Kretzschmar und Schäfer, die auch für die VGM fahren, grundsätzlich nicht von dem Streik betroffen. Trotzdem macht Rolf Baum den Fahrgästen keine Hoffnung, dass einige Linien regulär fahren werden. Allein schon, weil durch die Streikenden eventuell auch Busse der privaten Unternehmen blockiert werden könnten. „Es ist damit zu rechnen, dass so gut wie nichts fährt“, so Rolf Baum, „wir haben nur Glück, dass gerade Ferien sind und dass der Entdeckertag erst am Freitag stattfindet.“

Laut Verdi beteiligen sich die Mitarbeiter von zehn Verkehrsunternehmen in Sachsen an dem Warnstreik. Sie fordern unter anderem einen Stundenlohn von 15,66 Euro. Zurzeit würden die Busfahrer mit Beginn ihrer Tätigkeit einen Stundenlohn von 12,30 Euro erhalten. Das Angebot der Arbeitgeber in den bisherigen Tarifverhandlungen nennt Verdi „provozierend“ – der Vorschlag enthält eine jeweils dreiprozentige Steigerung der Tabellenentgelte in den kommenden drei Jahren. „Das ist für die Beschäftigten die Aufforderung, vor der nächsten Verhandlungsrunde am 30. April in einen Warnstreik zu treten“, heißt es von Verdi.

In den am Streik beteiligten Unternehmen seien insgesamt 3 013 Arbeitnehmer und Auszubildende beschäftigt. Da an diesem Tag der Ferienfahrplan gilt, werden etwa 1 300 Streikteilnehmer erwartet. Auf einigen Betriebshöfen – unter anderem auch bei der VGM auf der Hafenstraße in Meißen – werden ab 8 Uhr Streikversammlungen stattfinden.

S-Bahnen sowie der Zugverkehr sind vom Streik nicht betroffen.