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CDU-Politiker Röttgen: „Deutschlands beste Jahre kommen noch“

In seinem Buch fordert der enge Berater der Kanzlerin eine Strategie in Zeitender Globalisierung.

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Von Karin Schlottmann, Berlin

Vor zwei Jahren wäre Norbert Röttgen beinahe Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) geworden. Er sprang in letzter Minute ab, weil er auf sein Bundestagsmandat nicht verzichten wollte. Inzwischen ist der 43-Jährige Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion und ein enger Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

„Deutschlands beste Jahre kommen noch“ heißt sein Buch, das er gestern in Berlin vorgestellt hat. Röttgen kritisiert darin, dass die Politik viele ihrer Entscheidungen nicht genügend erkläre. Während die Menschen spürten, dass „der Grund unter ihnen bebt“, bleibe die Politik viele Antworten auf Fragen – zum Beispiel nach den sozialethischen Standards der Globalisierung – schuldig. Er sieht darin einen Grund für die sinkende Akzeptanz der parlamentarischen Demokratie.

Dabei, so meint der Jurist, schlägt gerade jetzt die Stunde von Staat und Politik. Die Hauptaufgabe: die Gesellschaft im Inneren zusammenzuhalten und eine Teilhabe für diejenigen zu organisieren, die mit schlechteren Startchancen ins Leben gehen. Der Zugang zur Bildung sei einer der Schlüssel dazu.

Das Kapitel mit der vielversprechenden Forderung „Auch die CDU muss wieder politischer werden“ umfasst nur anderthalb Seiten. Vergangene Erfolge sind kein Garant für die Zukunft, lautet die Mahnung an die eigene Partei. Oder, wie es Röttgen gestern formulierte: Es reiche nicht zu sagen, wir hatten doch Ludwig Erhard – den Erfinder der sozialen Marktwirtschaft.