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Centrum-Galerie wird ein halbes Jahr später fertig

Erst im Frühjahr 2014 soll der Umbau abgeschlossen sein. Neue Mieter gibt es bisher aber noch nicht.

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© André Wirsig

Von Juliane Richter

Der Großumbau der Centrum-Galerie verzögert sich deutlich. Das musste Centermanager Stefan Dorster gestern beim Baustellenrundgang eingestehen: „Die allerletzten Bauarbeiter werden so im April, Mai nächsten Jahres das Center verlassen.“ Ursprünglich war der Plan, das Einkaufszentrum an der Prager Straße bis Herbst dieses Jahres für rund 30 Millionen Euro umzubauen – und dann voll vermietet zu haben. Nun sagt Dorster jedoch: „Wirklich zu 100 Prozent vermietet hat man so ein Center ja nie.“

Centermanager Stefan Dorster (l.) und Architekt Philipp Stamborski koordinieren den 30 Millionen Euro teuren Umbau.
Centermanager Stefan Dorster (l.) und Architekt Philipp Stamborski koordinieren den 30 Millionen Euro teuren Umbau.
Den neuen Gastronomiebereich gestaltet der Vermieter mit massivem Eichenholzfurnier. Exquisite Möbel sollen noch folgen.
Den neuen Gastronomiebereich gestaltet der Vermieter mit massivem Eichenholzfurnier. Exquisite Möbel sollen noch folgen.

Wie viel Fläche derzeit vermietet ist, möchte er nicht sagen. Auch die Namen neuer Mieter bleibt er bislang schuldig. „Wir verhandeln mit vielen Mietern. Das ist jedoch langwierig, weil die Flächen so individuell gestaltet werden können“, sagt Dorster und deutet auf die große Glasfront, die das Center im Obergeschoss auf fast 100 Metern Länge durchzieht.

Media-Markt zieht um

Durch das sogenannte „Schaufenster“ rückt der Verkauf viel näher an die Centermitte, während sich auf dieser Fläche früher Pavillons befanden, die andere Geschäfte verdeckten. Potenzielle Mieter haben hinter dem Schaufenster nun die Chance, Verkaufsflächen zwischen 150 und 1.000 Quadratmetern zu beziehen. Zudem können sie sich in die zehn Meter hohen Räume je nach Wunsch auch noch eine Zwischendecke einziehen lassen und somit die Verkaufsfläche verdoppeln.

Schon seit Monaten wird über den neuen Hauptmieter spekuliert, der in den hinteren Bereich des Centers ziehen soll. Immer wieder wird dabei der irische Modeanbieter Primark genannt, dessen Läden von jungen Leuten förmlich überrannt werden. Doch auch zu Primark will sich Stefan Dorster nicht äußern. Stattdessen bestätigt er nun zumindest, dass der Media-Markt aus dem Obergeschoss in das Untergeschoss ziehen wird (SZ berichtete). Dadurch verkleinere sich der Elektronikmarkt von rund 8 000 auf etwa 5.000 Quadratmeter Fläche. Stefan Kortenjann, Geschäftsführer des Media-Markts, ist mit der neuen Lage sehr zufrieden: „Schon wenige Meter nach dem Centereingang werden uns dann die Besucher sehen.“ Ende Oktober will er die Fläche vom Vermieter Corio, einem holländischen Immobilienkonzern, übernehmen. Ende November soll der neue Media-Markt dann eröffnen.

Den Umzug lässt sich das Unternehmen einiges kosten. Laut Kortenjann investiert Media-Markt einen sechsstelligen Betrag in die neue Fläche. „Damit sind wir dann der modernste Markt im Osten Deutschlands.“ Zudem hat sich Kortenjann auch eine eigene kleine Veranstaltungsfläche vor dem neuen Media-Markt-Eingang gesichert, auf der technische Neuheiten präsentiert werden sollen.

Bei den neuen Ansiedlungen im Center will sich Corio nach wie vor im Bereich der jungen Mode bewegen. Für eine ansprechende Präsentation gibt es die neue, rund 200 Quadratmeter große Veranstaltungsfläche im Erdgeschoss. Dort können viele kleine Plattformen unabhängig voneinander erhöht werden. Erstmals wirklich benutzt wird die Neuheit am 14. September zum Halbfinale des Modelwettbewerbs „Face of Germany“. Während diese Fläche und das Schaufenster größtenteils fertig sind, arbeiten die Bauleute derzeit noch am neuen Gastronomiebereich. Der wurde aus dem Untergeschoss in das Obergeschoss verlegt, wo es nicht nur den Blick auf die Prager Straße, sondern dadurch auch Tageslicht gibt. Die Decken sind schon größtenteils mit massivem Eichenfurnier verkleidet. Der Fußboden wird sich dem in Holzoptik anpassen. Architekt Philipp Stamborski hat diesen Bereich mitgeplant: „Hier investiert der Eigentümer wirklich viel Geld in Qualität. Auch die Möbel sind größtenteils Sonderanfertigungen.“ Ende November soll der Bereich mit seinen fast 500 Plätzen öffnen.

Bis dahin will Dorster auch andere aufwendige Arbeiten abschließen. Wie etwa die Demontage des bisherigen Fahrstuhls am Ende des Centers. Um die 35 Meter hohe Konstruktion auszubauen, ist eine Spezialsäge notwendig. Gearbeitet wird rund um die Uhr, auch nachts.