Caracas - Der venezolanische Staatspräsident Hugo Chávez ist nach eigenen Angaben von US-Präsident George W. Bush wegen seiner umstrittenen Rede vor der UN-Vollversammlung, bei der er Bush vergangenen Woche in New York abfällig als "Teufel" beschimpft hatte, mit dem Tode bedroht worden.
"Der Teufel ist in Zorn geraten, der kleine Teufel ist empört und hat uns mit dem Tode bedroht", sagte der Linksnationalist Chávez am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Wahlkampfrede in Acarigua im Bundesland Portuguesa.
Chávez versicherte, er habe jedoch vor nichts Angst, und fügte hinzu: "Ich gehe an der Seite Gottes und des venezolanischen Volkes, sowie der meisten Völker der Welt". Zu seiner umstrittenen Rede gegen Bush bei der UN-Vollversammlung sagte der frühere Oberstleutnant, er habe nicht so viel Polemik auslösen wollen. "Das hat überall in der Welt für so viel Aufsehen gesorgt, das war gar nicht meine Absicht. Ich sage nur, was ich denke".
Erst am Wochenende hatte es einen neuen Vorfall zwischen Washington und Caracas gegeben. Venezuelas Außenminister Nicolas Maduro war am Samstag auf dem John F. Kennedy-Flughafen in New York etwa 90 Minuten festgehalten worden und an der Ausreise gehindert worden. Dabei hatte sich Maduro nach eigenen Angaben als hohes Regierungsmitglied ausgegeben. Die USA entschuldigten sich am Sonntag offiziell beim Außenminister. Chávez bezeichnete den Vorfall als "Provokation" der US-Behörden. (dpa)