Heidenau/Wilsdruff/Pirna. Ein paar Zentimeter Neuschnee, und auf den Straßen im Landkreis herrschen chaotische Zustände. Bis in die Morgenstunden am Donnerstag kämpften Autofahrer mit den widrigen Bedingungen.
Lkw-Unfälle und gesperrte Straßen
Auf der B 172 a ging am Mittwochabend und in der Nacht für die meisten Lkws zwischen Pirna und Dohna nichts mehr. Zahlreiche Brummis blieben an der Steigung nach dem Tunnel liegen. Erst nach Mitternacht ging es Stück für Stück weiter. Selbst um 3.30 Uhr stand noch ein Later am Berg. Pkws konnten den Bereich jedoch passieren, da die Lücken zwischen den Bummis groß genug waren.
Bei Wilsdruff war ein Lkw kurz vor Mitternacht über Autobahn-Abfahrt gerutscht und mit einem Baum und einem Strommast kollidiert. Nach dem Unfall musste die Abfahrt bis zum Donnerstagvormittag gesperrt werden. Ein 32-Jähriger war mit einem Sattelzug auf der Autobahn von Chemnitz in Richtung Dresden gefahren. Kurz vor der Anschlussstelle Wilsdruff kam der Auflieger ins Schlingern. Dadurch geriet der Sattelzug auf die Abfahrt. Der Fahrer konnte ihn nicht stoppen und überquerte am Ende der Abfahrt die Meißner Straße (S 177). Danach stieß er gegen einen Betonstrommast und kam schließlich an einem Baum zum Stillstand. Durch den Zusammenstoß wurde ein Stromkabel abgerissen. Der 32-Jährige blieb unverletzt. Angaben zur Schadenshöhe liegen noch nicht vor. Die Bergung des Lkw sowie die Instandsetzung der Stromleitung dauerten bis in die Vormittagsstunden. Gegen 10 Uhr konnte die Unfallstelle wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Auf der Autobahn A 17 zwischen Pirna und Heidenau kam es gegen 21 Uhr zu einem Unfall mit einem slowakischen Lkw. Auf winterglatter Fahrbahn verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, das drehte sich und krachte rund 400 Meter vor der Ausfahrt Heidenau mit der Fahrerseite gegen die rechte Böschung. Danach drehte sich der gesamte Laster (40 Tonnen, davon 26 Tonnen Ladung) weiter und stand entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf dem rechten Fahrstreifen. Der Fahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt, er kam zur Untersuchung ins Krankenhaus Pirna. Der Lkw wurde durch den ADAC mit einem Hebelift geborgen. Dazu wurde die A 17 zwischen Pirna und Heidenau komplett gesperrt.
Der Winterdienst läuft im Landkreis auf Hochtouren, hießt es aus dem Landratsamt. Ausgenommen die Straßenmeisterei Langburkersdorf, wo die Mitarbeiter im Zwei-Schicht-System arbeiten, seien alle drei weiteren Straßenmeistereien in Freital, Altenberg und Dohma bis auf Weiteres rund um die Uhr unterwegs. 39 Räum- und Streufahrzeuge sowie 39 Mitarbeiter sind im Einsatz, teilt Peter Guderle mit. Am Abend und in der Nacht hatte es etliche Zentimeter Neuschnee gegeben.
Erschwerte Bedingungen auf den Straßen gab es vor allem wegen querstehender Lkws. So kam es in Pirna an der Sachsenbrücke in Richtung Wünschendorf und auf der Umleitungsstrecke am Gewerbegebiet Dohna zu Behinderungen. „Wir hatten es außerdem zunehmend mit Schneeverwehungen zu tun“, sagt Guderle. Schwerpunkte waren das Falkenhainer Kreuz und die Kreisstraße zwischen Fürstenwalde und Liebenau. Seit Donnerstag kommt in der Straßenmeisterei Altenberg eine Schneeschleuder zum Einsatz. Wegen der massiven Schneefälle wurde am Mittwochabend die Strecke Fürstenau-Müglitz voll gesperrt. (SZ/wei, mf)