Chemnitz
Merken

Brand in türkischem Restaurant: "Mangal"-Wirt in Chemnitz legt Revision ein

Wirt des "Mangal" in Chemnitz soll einen Brandanschlag auf sein eigenes Restaurant beauftragt haben. Er wurde deshalb wegen versuchten 15-fachen Mordes verurteilt. Dagegen legte er Revision ein.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Rund vier Jahre nach dem Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal" in Chemnitz hatte das Landgericht den Wirt zu acht Jahren Haft verurteilt.
Rund vier Jahre nach dem Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal" in Chemnitz hatte das Landgericht den Wirt zu acht Jahren Haft verurteilt. © Symbolfoto: dpa/Jan Woitas

Der wegen versuchten 15-fachen Mordes verurteilte ehemalige Wirt des türkischen Restaurants "Mangal" in Chemnitz akzeptiert das Urteil nicht. Die Verteidigung habe Revision gegen das Urteil des Landgerichts Chemnitz eingelegt, sagte ein Gerichtssprecherin am Freitag auf Anfrage. Somit wird sich der Bundesgerichtshof mit dem Fall beschäftigen. Zuvor hatte die "Chemnitzer Morgenpost" darüber berichtet.

Rund vier Jahre nach dem Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal" in Chemnitz hatte das Landgericht den Wirt in der Vorwoche zu acht Jahren Haft verurteilt. Demnach hatte er den Anschlag nicht nur in Auftrag gegeben, sondern auch ein Fenster offen gelassen, damit die bisher unbekannten Täter in der Nacht zum 18. Oktober 2018 in das Lokal einsteigen konnten. Daher sei er nach Überzeugung des Gerichts mehr als nur Auftraggeber gewesen. Zu dem Zeitpunkt schliefen 15 Menschen in Wohnungen über dem Lokal, ernsthaft verletzt wurde niemand.

Der Fall hatte über die Stadt hinaus für Aufsehen gesorgt. Damals stand Chemnitz wegen Ausschreitungen von Rechtsextremen aus ganz Deutschland in den Schlagzeilen und es hatte Angriffe auf ein jüdisches und zwei persische Restaurants in der Stadt gegeben. So wurde auch im Fall des "Mangal" von den Ermittlern ein rassistischer Hintergrund nicht ausgeschlossen. Der Wirt selbst hatte beharrlich behauptet, die Täter seien im Kreis von Rechtsradikalen zu suchen. Auch vor Gericht bestritt er über seinen Anwalt die Vorwürfe.

Die Richter hatten es aber als erwiesen angesehen, dass der aus der Türkei stammende Restaurantbetreiber aus Habgier gehandelt hat, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. 300.000 Euro habe er von einer Versicherung erhalten, hieß es. Das Gericht hatte anordnet, dass der Betrag abzüglich einer an eine Entsorgungsfirma gezahlten Summe eingezogen wird. (dpa)