Chemnitz
Merken

Anschlag auf türkisches Restaurant in Chemnitz: Zeuge ist selbst verdächtig

Im Oktober 2018 wurde im Chemnitzer Restaurant "Mangal" Feuer gelegt. Der Wirt soll den Brandanschlag initiiert haben. Nun wurde Haftbefehl gegen den Hauptbelastungszeugen erlassen.

 2 Min.
Teilen
Folgen
In Chemnitz läuft der Prozess zum wohl vorgetäuschten Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal".
In Chemnitz läuft der Prozess zum wohl vorgetäuschten Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal". © dpa

Chemnitz. In den Ermittlungen zum wohl vorgetäuschten Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal" in Chemnitz ist Haftbefehl gegen den bisherigen Hauptbelastungszeugen erlassen worden. Er laute auf versuchten Mord in 15 Fällen und schwere Brandstiftung, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. Zu den genauen Hintergründen wollte sie sich nicht äußern.

Gegen den Mann war schon zuvor ermittelt worden, weil er möglicherweise an der Planung des Anschlags beteiligt gewesen sein soll. Er hatte ursprünglich diese Woche am Landgericht Chemnitz als Zeuge aussagen sollen.

Dort muss sich der Wirt des Lokals seit Februar verantworten. Er soll den Anschlag initiiert haben, um eine hohe Summe von der Versicherung zu kassieren. Dazu habe er ein Fenster manipuliert, so dass mehrere Unbekannte in der Nacht zum 18. Oktober 2018 dort einsteigen konnten, heißt es in der Anklage.

In den Räumen hätten sie Brandbeschleuniger verteilt und angezündet. Dafür soll der aus der Türkei stammende Gastwirt ihnen 50.000 Euro gezahlt haben. Er hatte dagegen stets behauptet, die Täter seien in der rechtsextremen Szene zu suchen. Vor Gericht hat er die Vorwürfe über seinen Anwalt bestritten.

Der nun in Untersuchungshaft sitzende Zeuge soll ein Bekannter des Angeklagten sein und diesen belastet haben. Die Verteidigung hatte dessen Glaubwürdigkeit aber schon zum Prozessauftakt erheblich in Zweifel gezogen. Für den Prozess hat das Landgericht Chemnitz derzeit weitere Verhandlungstage bis Anfang September vorgesehen. (dpa)