Chemnitz
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Polizeianwärter stürzt aus Fenster: Präsident ordnet Untersuchung an

Ein Polizeianwärter fällt aus dem Fenster eines Lehrgebäudes der Polizeifachschule Chemnitz. Bei ihm wurde Alkoholgeruch festgestellt. Nun soll eine interne Untersuchung folgen.

Von Erik-Holm Langhof
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Ein Polizeimeisteranwärter verletzt sich in der Nacht zu Dienstag schwer, als er aus einem Fenster der Polizeifachschule Chemnitz fällt. Nun folgt eine interne Ermittlung.
Ein Polizeimeisteranwärter verletzt sich in der Nacht zu Dienstag schwer, als er aus einem Fenster der Polizeifachschule Chemnitz fällt. Nun folgt eine interne Ermittlung. © Daniel Schäfer/dpa (Symbolbild)

Chemnitz. Bei einem Sturz aus dem Fenster eines Lehrgebäudes der Polizeifachschule in Chemnitz ist in der Nacht zu Dienstag ein Polizeimeisteranwärter schwer verletzt worden. Der 24-Jährige musste daraufhin in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Nach Angaben des Landespolizeipräsidiums gehen die Beamten derzeit von einem Unfall aus, obwohl die genauen Umstände noch nicht ganz klar sind. "Bei der Erstuntersuchung wurde Alkoholgeruch bei dem Anwärter festgestellt. Die Auswertung steht aber noch aus", so die Behörde am Donnerstag.

Am Abend zuvor hatten auf dem Areal der Bereitschaftspolizei offenbar mehrere Polizeischüler gemeinsam ihren Klausurerfolg gefeiert, darunter auch der später verletzte Anwärter. Wegen des Vorfalles hat das Landespolizeipräsidium nun im Innenministerium am Donnerstag eine interne Untersuchung angeordnet. "Dabei sollen die Einzelheiten des Sachverhaltes aufgeklärt und daraus Schlussfolgerungen gezogen werden", teilt die Behörde mit.

"An erster Stelle steht für mich die Aufklärung des Sachverhaltes. Wenn wir wissen, wie es dazu kommen konnte, dann werden wir konsequent die nötigen Schlüsse ziehen und handeln", so Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa. "Ziel muss es sein, solche Vorfälle bei der Polizei Sachsen nicht nur zu vermeiden, sondern künftig auszuschließen." Die Ergebnisse der Untersuchung sollen nach Angaben des Polizeipräsidiums in etwa vier Wochen vorliegen.

In den vergangenen Wochen waren bei der sächsischen Polizei immer wieder Skandale publik geworden. Ende April wurde bekannt, dass die Polizei Thüringen gegen zwei sächsische Polizeischüler wegen des Verdachts der Beleidigung ermittelt. Sie sollen eine Frau in Nordhausen verbal angegangen haben.

Auch die Mobilen Einsatzkommandos gerieten immer wieder in die Schlagzeilen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) reagierte auf die Skandale und umstrittenen Personalentscheidungen, indem er den CDU-Politiker Roland Wöller als Innenminister von Sachsen entließ. Sein Nachfolger Armin Schuster (CDU) ist seit Ende April im Amt. (mit dpa)