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Chemnitz sagt dem giftigen Riesenbärenklau den Kampf an

Chemnitz will den eingewanderten Riesenbärenklau ausrotten. Der Saft der bis zu vier Meter hohen Pflanze ist giftig. Er gefährdet vor allem spielende Kinder.

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Am Wasserturm im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf macht sich der Riesenbärenklau breit.
Am Wasserturm im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf macht sich der Riesenbärenklau breit. © UNB Chemnitz

Chemnitz. Die Stadt Chemnitz hat zum Kampf gegen den Riesenbärenklau aufgerufen. Wegen "der Gefährdung der menschlichen Gesundheit und der Verdrängung
der heimischen Vegetation" werde das Umweltamt der Stadt gegen die Pflanze im gesamten Stadtgebiet vorgehen, teilte die Pressestelle der Kommune am Dienstag mit.

Auch private Grundstückseigentümer seien aufgefordert, den Riesenbärenklau beseitigen. Das sollte bald und fachgerecht geschehen. Alle Pflanzenteile, aber vor allem die Blüten- und Samenstände sowie die ausgegrabene rübenartige Wurzel müssen in extra dafür aufgestellten Container auf dem Wertstoffhof Weißer Weg im Osten der Stadt am Zeisigwald entsorgt werden. Bürger sollten zudem Standorte der wuchernden Pflanze der Unteren Naturschutzbehörde melden.

Saft der bis zu vier Meter hohen Pflanze ist giftig

Der Riesenbärenklau zählt zu den Neophyten, also zu Pflanzenarten, die nach dem Mittelalter in Mitteleuropa eingewandert sind oder eingeführt wurden. Einige von ihnen vermehren sich ungehindert. Dadurch verdrängen sie die einheimische natürliche Vegetation. Dazu zählen in Sachsen insbesondere der Riesenbärenklau und das Drüsige Springkraut.

Der Pflanzensaft des Riesenbärenklaus gefährdet nach Angaben des Chemnitzer Umweltamtes zudem die Gesundheit. Der Saft enthalte sogenannte Furanocumarine, die in Verbindung mit Sonneneinstrahlung zu schweren Hautverbrennungen zweiten bis sogar dritten Grades führen könnten. Dies sei besonders für spielende Kinder gefährlich.

Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, wurde 1817 nach England eingeführt und hat sich seitdem über fast ganz Europa ausgebreitet. In Sachsen keime der Riesenbärenklau von April bis Mai. Er sei den heimischen Hochstauden in der Vermehrung überlegen und habe in Sachsen keine natürlichen Feinde, hieß es .

Zuletzt hat die Natur auch Passanten in Dresden aufgeschreckt. Dort verbreitet sich der Eichenprozessionsspinner, eine Falterart, dessen Raupenhaare bei Menschen allergische Reaktionen auslösen sein können. (SZ/uwo)