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Wurde der Chemnitzer FC erpresst?

Vereinsverantwortliche fühlen sich im Stich gelassen. Politik, Sponsoren und Fans sollen dem Verein jetzt helfen.

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Nach den umstrittenen Vorkommnissen beim Chemnitzer FC mit einer Trauerbekundung für einen toten rechtsextremen Fan haben Vereinsverantwortliche Hilfe und Unterstützung erbeten. "Wir fühlen uns im Stich gelassen. Alle erzählen uns, was wir tun sollen. Aber allein können wir das nicht schaffen", sagte der Sportvorstand des sächsischen Fußball-Regionalligisten, Thomas Sobotzik, nach Angaben der "Freien Presse" bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

"Wir sind alle keine Chemnitzer, wir kommen alle von woanders her. Wir brauchen Hilfe der Politik, der Sponsoren und der Fans", betonte Sobotzik. Im Stadion der Chemnitzer war es am Samstag zu einer Trauerbekundung für einen Fan gekommen, der als Mitbegründer einer ehemaligen rechtsextremen Organisation galt.

Wie Sobotzik weiter erklärte, werden angesichts der Situation keine Gespräche über Verträge mit Spielern geführt. "Ich habe derzeit keine Argumente. Die Jungs hören, dass sie bei einem Nazi-Verein spielen."

Wie sehr die angespannte Lage das sportliche Geschehen beeinflusst, zeigte das 1:2 des Tabellenführers am Mittwochabend beim BFC Dynamo in Berlin. Es war die erste Liga-Niederlage der Chemnitzer seit Ende November.

Insolvenzverwalter Klaus Siemon bekräftige erneut, dass Druck ausgeübt wurde, die Trauerbekundung so wie geschehen durchzuführen. Der für den Ablauf zuständige Thomas Uhlig sei "erpresst worden", sagte Siemon. Er werde auch zivilrechtliche Schritte prüfen.

Uhlig war am Sonntag laut einer Mitteilung von allen Ämtern zurückgetreten. Wie nun bekannt wurde, arbeitet er aber lediglich nicht mehr als Veranstaltungsleiter. (dpa)