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Sommercamp trotz Corona?

Noch ist nicht klar, ob das Ferienprogramm am Großteich in Deutschbaselitz stattfinden kann. Deshalb haben die Betreiber einen Plan B.

Von Manuela Paul
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Im Abenteuercamp Deutschbaselitz herrscht reges Treiben., um für die Saison gerüstet zu sein. Hier Andreas Mikus, Steffi Jung und Angela Micklich beim Streichen..
Im Abenteuercamp Deutschbaselitz herrscht reges Treiben., um für die Saison gerüstet zu sein. Hier Andreas Mikus, Steffi Jung und Angela Micklich beim Streichen.. © Foto: René Plaul

Deutschbaselitz. Däumchen drehen ist nicht. Im Abenteuercamp am Deutschbaselitzer Großteich wird fleißig an allen Ecken und Enden gewerkelt. Die zwei Häuser auf dem Platz sind renoviert, der alte, schon etwas desolate Geräteschuppen abgerissen und durch einen neuen stabilen ersetzt. Nun wird noch das Außengelände auf Vordermann gebracht.

Und dass, obwohl noch niemand weiß, ob die Feriencamps in Corona-Zeiten wie geplant stattfinden können. „Es hängt alles davon ab, wie sich die Situation in der nächsten Zeit entwickeln wird und welche Vorschriften wir einhalten müssen“, erklärt Andreas Mikus,  Chef des Bischofswerdaer Netzwerkes für Kinder- und Jugendarbeit, welches gemeinsam mit dem Verein der Altvorderen das Camp betreibt. 

Alle hoffen inständig, dass die Kontaktbeschränkungen schon bald gelockert werden, so dass die Camps wie gewohnt stattfinden können. Das wäre enorm wichtig, so der Netzwerkchef. Denn sowohl die Kinder und Jugendlichen, als auch deren Eltern machen gerade eine sehr schwierige Zeit durch. Da sind Erholung und Stressabbau in den Sommerferien mehr als angebracht.

Alle Klassenfahrten wurden abgesagt

Nach dem bewährten Konzept soll es vier Camps mit insgesamt rund 200 Kindern geben. So sieht Plan A aus, an dem das Netzwerkteam momentan immer noch festhält. Wenn es sein muss auch mit Hygienekonzept. Es ist fest entschlossen, für die Teilnehmer den mit Abstand schönsten Sommer zu organisieren und zu zeigen, dass sich Sicherheit und Spaß nicht ausschließen. Immerhin sind alle vier Belegungen bereits ausgebucht.

Doch die Campbetreiber wissen, dass es durchaus auch anders kommen kann. Deshalb haben sie Plan B in der Tasche. Der sieht vor, aus den geplanten Camp-Inhalten Tagesangebote zu stricken. Allerdings ohne typische Camp-Erlebnisse wie Nachtwanderung und eben auch ohne Übernachtung. „Es wäre eine Möglichkeit, wenigstens etwas für die Kinder und Jugendlichen zu tun“, so Andresas Mikus. Allerdings würde das bedeuten, dass die Teilnehmer jeden Morgen gebracht und abends abgeholt werden müssten. „Für manche wird das möglich sein, für andere eher schwierig.“ Immerhin kommen die Camp-Teilnehmer nicht nur aus der näheren Umgebung.

Die Notvariante wäre für die Betreiber zumindest eine Schadensbegrenzung. Denn natürlich haben die Corona-Beschränkungen auch im Abenteuercamp für erhebliche Verluste gesorgt. Unter anderem, weil die gesamte Vorsaison weggebrochen ist. So wurden beispielsweise alle Klassenfahrten abgesagt. Mit Vor- und Nachsaison erwirtschaften die Bischofswerdaer aber einen  nicht unerheblichen Teil der Finanzen für das Projekt. Trotz wegbrechender Einnahmen müssen fixe Kosten, wie Löhne, Platzmiete oder Strom beglichen werden. „Unser Camp ist nicht ernsthaft in Gefahr, aber die massiven Einbußen machen uns schon zu schaffen“, erklärt Netzwerkchef Andreas Mikus.

Stornogebühren entfallen

Wie die Lage ist, haben die Netzwerker schon frühzeitig offen kommuniziert, denn „uns ist es wichtig, professionell zu agieren“, so Mikus. So habe man unter anderem alle Eltern angeschrieben, über die zwei angedachten Varianten informiert und angekündigt, neue Entwicklungen umgehend mitzuteilen. Außerdem wolle man in dieser Saison keine Stornogebühren erheben, wenn Eltern ihr Kind abmelden. Das sei gut angekommen. Es gab etliche positive Rückmeldungen.  „Viele haben uns gesagt, dass wir schnell und umsichtig reagiert hätten und dass sie uns die Daumen drücken.“

Auch die Betreuer bekamen Post. Denn der eigentlich traditionelle Startschuss für die Saisonvorbereitung – das Betreuerwochenende im März – musste ausfallen. Dort war eigentlich ganz viel an Fortbildung geplant. Unter anderem zu pädagogischen Fragen und Aufsichtspflicht. Aber auch praktische Aktionen - zum Beispiel wie man einen Bootswagen richtig belädt oder auch das Üben von Techniken im kreativen Gestalten - standen auf dem Programm. Denn viele der ehrenamtlichen Betreuer sind junge Leute, die noch nicht über die Erfahrungen der alten Hasen verfügen. Die Campbetreiber hoffen nun, demnächst diese Schulung in verknappter Form anbieten zu können. „Wir sind nach wie vor optimistisch.“

Und sie setzen große Erwartungen in die neue Corona-Schutz-Verordnung nach dem 5. Juni. Sie hoffen auf Lockerungen und auch darauf, dass die Politik künftig Unterschiede macht zwischen dem ländlichen Raum, in dem das Infektionsgeschehen deutlich geringer ist, und den großen Ballungsgebieten. „Das wären gute Nachrichten für unser Sommercamp.“

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