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Dresden: Vietnamesen spenden Masken

Rund 10.000 Stück gehen an Alten- und Pflegeheime, weitere 7.000 an Vereine. Warum die vietnamesische Gemeinschaft das tut.

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OB Dirk Hilbert nimmt am Mittwoch Tausende Atemschutzmasken vom vietnamesischen Frauenclub Dresden entgegen - eine Spende, vor allem für die Alten- und Pflegeheime der Stadt.
OB Dirk Hilbert nimmt am Mittwoch Tausende Atemschutzmasken vom vietnamesischen Frauenclub Dresden entgegen - eine Spende, vor allem für die Alten- und Pflegeheime der Stadt. © Sven Ellger

Dresden. Der Vietnamesische Frauenclub Dresden engagiert sich in der Corona-Krise wiederholt für die Stadt Dresden. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller VIT-Garment in Hanoi spenden die Mitglieder 10.000 industriell gefertigte Atemschutzmasken für Alten- und Pflegeheime in Dresden. 

"Für viele vietnamesische Mitbürger ist Dresden eine zweite Heimat geworden", sagte Nguyen Hoai Ngoc, Hauptorganisator der Maskenspende, am Mittwoch. "Deshalb möchten wir die Stadt und das Land Sachsen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus unterstützen."

Bis zu 30 Mal wasch- und wiederverwendbar

In Vietnam gehöre das Tragen eines Mundschutzes zur Alltagskultur. "Da Schutzausrüstung dringend benötigt wird, haben wir also unsere Kontakte genutzt und in Vietnam die Firma VIT-Garment für unsere Spendenaktion gewonnen."

Die Atemschutzmasken wurden in Vietnam nach einem japanischen Verfahren produziert. Sie sind dreilagig, antibakteriell, wasserdicht, atmungsaktiv, und können bis zu 30 Mal gewaschen und wiederverwendet werden. 

Insgesamt haben die Dresdner Vietnamesen auf eigene Kosten 20.000 dieser Atemschutzmasken produzieren und per Luftfracht und Spedition nach Dresden liefern lassen. Neben 10.000 Stück für Dresdner Pflegeheime gehen 3.000 als Spende an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie 7.000 an Vereine und bedürftige Privatpersonen.

"Maskenspende kommt gerade zur rechten Zeiten"

"Ich bin beeindruckt, was die vietnamesische Community ohne staatliche Hilfe über Ländergrenzen hinweg auf die Beine gestellt hat", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Mittwoch. Die Maskenspende komme gerade zur rechten Zeit. "Weniger Infektionszahlen können auch bei uns in Deutschland nur gelingen, wenn wir in nächster Zeit überall dort eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, wo das Abstandhalten schwierig ist."

Hinter der Spendenaktion stehen der Vietnamesische Frauenclub in Dresden und Umgebung, der Verein der Vietnamesen in Dresden, der Vietnamesische Verein in Meißen, der Vietnamesische Verein in Freital sowie viele vietnamesische Unternehmen, Selbstständige und Privatleute aus Dresden und der Umgebung. 

Die Vietnamesen haben nicht nur Geld zur Finanzierung der Maskenspende gesammelt, sondern seit Anfang März auch in Heimarbeit Tausende Stoffmasken genäht. Diese hatten die Mitglieder des Vietnamesischen Frauenclubs Dresden bereits an die Dresdner Stadtverwaltung sowie Krankenhäuser und Seniorenheime übergeben. (SZ)

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