Bischofswerda. Nur die Bautzener Straße trennt die Oberschule Bischofswerda vom Diakonischen Altenpflegeheim "Zur Heimat". Einmal in der Woche gehen Schüler ins Nachbarhaus, um mit Senioren einen Nachmittag zu verbringen. Bis zum März war das so. Dann brach die Corona-Pandemie aus, und das Haus "Zur Heimat" wurde, wie alle Pflegeeinrichtungen, für Besucher geschlossen.
Um den Kontakt auch jetzt nicht abreißen zu lassen und den Hausbewohnern eine Freude zu machen, richten Schülerinnen und Schüler Konzerte im Garten aus. An diesem Donnerstag war es schon das dritte. Die Kinder und Jugendlichen spielten auf Instrumenten Volkslieder und luden die Senioren zum Mitsingen ein.
Schule und Heim verbindet ein Kooperationsvertrag
Seit dem ersten Konzert Anfang Mai kommt man sich schrittweise wieder näher. Damals verfolgten viele Senioren am Fenster, einige auch aus großer Entfernung im Garten die Darbietungen. Jetzt spielten die jungen Akteure schon direkt vor den Bewohnern - aber immer noch weiter entfernt als die vorgeschriebenen anderthalb Meter Mindestabstand.
Auf Initiative der Lehrerin Kathrin Schuchardt begannen beide Einrichtungen vor Jahren zusammenzuarbeiten. Das führte 2017 zum Abschluss eines Kooperationsvertrages. Seitdem ist die Freizeitbetreuung der Senioren ein Ganztagsangebot an der Oberschule.
Das Heim bietet Schülern Praktikumsplätze. Doch es geht bei dieser Kooperation nicht vordergründig darum, für einen Pflegeberuf zu werben, auch wenn es ein schöner Nebeneffekt ist, wenn sich Schüler dafür entscheiden. Im Mittelpunkt steht, dass junge Leute soziale Kompetenzen erwerben und ausbauen. (SZ)
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