Die Pferde sind wieder los, in Seidnitz gab es am Freitag neun Wettbewerbe – allerdings vor leeren Tribünen. Was anders war, erzählen die Fotos von der Bahn.
Dresden. Bis zu 10.000 Besucher kommen sonst auf die Galopp-Rennbahn im Dresdner Stadtteil Seidnitz. Diesmal aber macht keiner ein Picknick auf der Wiese, die Totoschalter sind dicht. Ein Bratwurststand ist geöffnet für die nur 200 Personen, die aufs Geläuf dürfen – die 23 Jockeys inklusive. Damit sie beim Umziehen den Abstand halten, nutzen die Männer die Kabine der Frauen mit, sie ins Besitzerstübchen ausweichen. Das ist frei, weil auch die, denen die Pferde gehören, nicht dabei sein dürfen. Impressionen eines besonderen Renntages.
Siegerinterview auf Abstand: Jockey Martin Seidl gewinnt in Dresden das erste Rennen ohne Besucher auf der einheimischen Stute Kobra und beantwortet die Fragen von Thorsten Castle. „Der Rennschal spielt keine Rolle“, sagt der Reiter. Er habe den ersten Renntag am 7. Mai in Hannover gebraucht, um sich daran zu gewöhnen. „Wir sind nach 100 Metern bei 60 Kilometern pro Stunde. Da hilft der Wind, damit die Rennbrille nicht beschlägt“, sagt der Bayer. Er sei gespannt auf Rennen bei Regen und im Sommer. „30 Grad Celsius hatten wir noch nicht.“ Am Freitag sind es 24. Der 26-Jährige und seine Kollegen kennen das Tragen des Rennschals durch Sandbahnrennen im Winter. „Da hilft er gegen herumfliegende Körner.“ Ein Vorteil bei Rennen ohne Fans sei die Ruhe am Start. „Die Pferde sind entspannter.“ Ein Nachteil sei die Stille im Ziel nach einem Erfolg. „Ich kann die Emotionen mit niemandem teilen.“
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