Wie sieht es im neuen Mega-Haus aus?

Die Kündigung des CJD war ein Schlag. Als das Christliche Jugenddorfwerk den Kinder- und Jugendtreff auf der Siegfried-Rädel-Straße Ende 2017 aufgab, sah es schlecht für die Jugendlichen und das Haus aus. Dann sprang die AMS GmbH ein und jetzt ist das Haus fast komplett umgebaut. Es hat zwar länger gedauert als gedacht, dafür bekam die Stadt mehr Fördermittel, wovon die Vereine profitieren. Das Erdgeschoss soll nun zum 1. März fertig und nutzbar sein, das Obergeschoss einen Monat später. Aus dem Treff wird dann ein "Megah" - ein Mehrgenerationenhaus. Was erwartet Besucher künftig hier, wer sind die neuen Nutzer und wer kann wie welche Räume nutzen?
Vom Erdgeschoss bis unters Dach
Das Erdgeschoss: Hier bleiben der bisherige Café-Bereich und die Tür zum Außenbereich erhalten. Das Graffito kommt allerdings noch weg. Künftig können sich junge Leute im Außenbereich künstlerisch betätigen. Vom Café geht es rechts in den Jugendtreff, den auch künftig die AMS betreibt. Der Eingang zu diesem Bereich befindet sich, das ist neu, direkt an der Seite zur Straße. Der Eingang für alle, die ins Ober- oder Dachgeschoss wollen, ist an der Rückseite.
Obergeschoss: Hier befindet sich der große Raum, in den maximal 99 Personen passen. Die Zahl schreibt der Brandschutz vor. Der Raum kann in zwei kleinere geteilt werden. In einem Raum stehen bald die Stühle bereit. Außerdem gibt es eine großzügige Küche. Der große bzw. die zwei kleinen Räume können von jedermann gemietet werden, ähnlich wie es im Stadthaus auf der Bahnhofstraße der Fall ist. Auf dieser Etage hat der Heidenauer Singekreis bereits einen Raum bekommen und kann den großen zum Proben nutzen. Überall hat Planerin Katrin Steinke von der Stadt den Platz bestmöglich genutzt, sei es als Lager, als Garderobe oder als Abstellmöglichkeit.
Dachgeschoss: Hier sind neben den Sanitär- und sonstigen Räumen sowie einem Aktenlager noch zwei für Vereine frei. Ob sie fest an Mieter vergeben oder wechselnd genutzt werden, ist noch offen. Klar ist, dass alle Vereine nur die Betriebskosten zahlen müssen. Sie profitieren damit von den 90 Prozent Förderung, die die Stadt für den Umbau bekommen hat. Das Warten hatte sich damit gelohnt, denn zunächst waren nur 66 Prozent in Aussicht gestellt worden. Ganz am Anfang hatte man nur 25.000 Euro in den Brandschutz investieren wollen, sagt Heidi Corinna Reck, die sich im Rathaus um die Finanzierung des Vorhabens kümmert.
Wie der Singekreis seinen Raum bekam
Der Singekreis war 16 Jahre im Stadthaus auf der Bahnhofstraße. Im vorigen Sommer bekam Vereinsvorsitzende Manuela Schuster von der Stadt eine Mitteilung, die sie einen "halben Herzinfarkt" erleiden ließ. "Der Raum, in dem wir immer probten, darf nur noch maximal von 20 Personen genutzt werden, hieß es", sagt Manuela Schuster. Sie wollte sich schon aufregen. Erst Chorleiterwechsel, dann Corona und nun noch aus dem Vereinsraum rausgeflogen. Doch die Stadt beruhigte sie. Sie habe da ein Angebot, doch der Verein müsse bald zusagen.
Manuela Schuster sah sich die Räume an, sprach sich ab und sagte zu. Man habe sich im Stadthaus wohlgefühlt, nun sei es ein Neuanfang. Und es passe ja auch. Schließlich hat der Singekreis auch einen Kinderchor und das "Megah" ist ein Kinder-Jugend-Mehrgenerationenhaus. "Ich bin mir sicher, wir werden uns wohlfühlen und freuen uns", sagt Manuela Schuster. Auch darauf, irgendwann wieder gemeinsam singen zu dürfen. Und wenn es erst einmal auf Stühlen in Entfernung sitzend an der Elbe ist, so wie im Sommer. "Das war gar nicht so schlecht, wir waren zusammen und sind gut durch die Zeit gekommen, auf dass es so bleibe."
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