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Aue-Präsident Leonhardt fordert "Fußball-Lockdown"

Helge Leonhardt, Chef des FC Erzgebirge, hält eine Unterbrechung der Saison für angemessen. Doch der Liga-Verband erteilt dem Vorschlag eine Abfuhr.

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Aues Präsident Helge Leonhardt gilt als meinungsfreudig und stellt eine Forderung an die Konkurrenz.
Aues Präsident Helge Leonhardt gilt als meinungsfreudig und stellt eine Forderung an die Konkurrenz. © Archiv: dpa/Robert Michael

Aue. Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen und der verschärften Corona-Maßnahmen fordert Präsident Helge Leonhardt vom Fußball-Zweitligisten Erzgebirge Aue eine Unterbrechung der Saison im Profifußball. "Wir brauchen bis Ende Dezember einen Fußball-Lockdown. Die nächsten vier Wochen werden extrem schwierig für unser Land und stellen uns vor eine Zerreißprobe", sagte Leonhardt der Bild-Zeitung.

"In so einer angespannten Lage sollte der Fußball seiner Vorbildrolle gerecht werden und den Spielbetrieb aus Gründen der Vernunft, Solidarität und Vorbildwirkung sofort ruhen lassen", forderte er: "Das wäre mein Wunsch und meine Bitte an die DFL und die Ministerpräsidenten der Länder." Im Erzgebirgskreis in Sachsen sind die Infektionszahlen besonders hoch.

Leonhardt sieht eine Wettbewerbsverzerrung, weil in Sachsen in den nächsten Wochen keine Zuschauer beim Profisport zugelassen sind. In Bayern dürfen maximal 25 Prozent der Stadionkapazität ausgelastet werden. "Dagegen sind die Stadien in anderen Regionen teilweise ausverkauft. Das ist kein fairer Wettbewerb mehr und sorgt bei den Klubs, die vor leeren Rängen spielen müssen, außerdem für neue wirtschaftliche Schwierigkeiten", so der Aue-Chef.

Sein Vorschlag lautet: "Bis Ende Dezember ruht der Ball, trainiert werden darf unter der 3G-Regel trotzdem. Ab Januar sollte dann der Spielbetrieb fortgesetzt werden, die Partien werden dann in mehreren englischen Wochen nachgeholt. Aber nicht vor leeren Rängen, sondern einheitlich wieder mit Fans. Die Fans gehören zum Fußball dazu."

Am Mittwoch wies die Deutsche Fußball Liga Leonhardts Forderung zurück. Die DFL verwies in einer Stellungnahme auf die "abgestimmte Linie aller 36 Clubs", in der Corona-Pandemie immer auf Basis der staatlichen Vorgaben zu agieren, twitterte der Dachverband am Mittwoch. "Ein selbstverhängter, flächendeckender Lockdown im Sinne einer Saison-Unterbrechung ist daher kein Thema." (sid)