Radeberg
Merken

Aufruf für ein tolerantes Radeberg

Verschwörungstheorien und Gewaltszenarien soll bei Montagsdemos kein Raum gegeben werden. Mehr als 400 Menschen haben unterzeichnet.

 2 Min.
Teilen
Folgen
In Dresden fand Anfang Januar ein stilles Gedenken an die Corona-Opfer statt. Zu einer ähnlichen Aktion rufen zahlreiche bekannte Radeberger am 28. Januar auf.
In Dresden fand Anfang Januar ein stilles Gedenken an die Corona-Opfer statt. Zu einer ähnlichen Aktion rufen zahlreiche bekannte Radeberger am 28. Januar auf. © Symbol: Jürgen Loesel

Radeberg. Einwohner von Radeberg haben eine Unterschriftenaktion unter dem Motto „Radeberger mit Herz und Haltung“ gestartet. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen der Radeberger OB Gerhard Lemm (SPD), mehrere Stadträte, die Geschäftsführerin und der Chefarzt des Epilepsiezentrums Kleinwachau Sandra Stöhr und Dr. Thomas Mayer, Pfarrer Johannes Schreiner, der Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums Andreas Känner, der Präsident des Radeberger Sportvereins Knut Mulansky und andere. Insgesamt unterstützten am Freitagnachmittag mehr als 400 Menschen den Aufruf.

Die Initiatoren rufen dazu auf, für ein tolerantes Radeberg einzutreten. „Besorgt müssen wir wahrnehmen, dass die wöchentlichen Demonstrationen oder Spaziergänge der selbst erklärten Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen immer mehr von Krawallen und Gewalt, sowohl in Worten als auch in Taten, gekennzeichnet sind“, heißt es. Die Demos würden von einer radikalen Szene, mit den „Freien Sachsen“ und anderen rechten Gruppen für die Verbreitung ihrer Verschwörungsideologien, Gewaltszenarien, rassistischen und antisemitischen Ansichten missbraucht. „Wir wollen, dass unsere Gemeinschaft wieder von gegenseitigem Respekt, von Weltoffenheit, Solidarität und von sozialem Miteinander gekennzeichnet ist und für Gewaltszenarien jeder Art keine Toleranz gezeigt wird.“

Radeberg soll wieder in seiner „bunten, kommunalen und unternehmerischen Vielfalt“ erlebbar sein. „Wir wollen gemeinsam feiern, Kultur genießen, unsere Kinder einen unbeschwerten Alltag in Schulen und Vereinen erleben lassen“, so die Autoren. In der kommenden Woche soll im Stillen an die mehr als 1.200 im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen im Landkreis Bautzen gedacht werden. „Wir unterstützen den Aufruf zur deutschlandweiten Aktion „Zusammenstehen. #Deutschland gemeinsam“ am 28. Januar.“ Mit einer Kerze in der Hand soll an dem Tag im ganzen Land ein sichtbares Zeichen für Solidarität, Vernunft und Empathie gesetzt werden. (SZ/td)