Warum gibt es unterschiedliche Corona-Zahlen für den Kreis Meißen?

Meißen. Es geht nicht richtig vorwärts, aber auch nicht richtig zurück. Das Robert-Koch-Institut meldet am Dienstag für den Landkreis Meißen einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 2.031,9 (Vortag: 2066,8). Im Vergleich zum Vortag sind 359 weitere positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestete Personen hinzugekommen. Bei vier gegenüber gestern korrigierten Fällen gibt es im Landkreis Meißen bislang insgesamt 82.414 positiv getestete Fälle, von denen sich derzeit 6.356 Personen in behördlich angeordneter Quarantäne befinden. Das teilte das Landratsamt mit.
Unabhängig vom Status der Quarantäne sind aktuell 117 Einwohner des Landkreises Meißen stationär aufgenommen. Davon werden zwei Patienten auf der Intensivstation behandelt. Von den hospitalisierten Personen sind vier geimpft und 113 ungeimpft, alle ITS-erfassten Personen sind als ungeimpft registriert. Die Zahl der Todesfälle beläuft sich weiterhin unverändert auf 930 Personen.
Die meisten aktiven Infektionen meldet das Gesundheitsamt für Radebeul (853) vor Riesa (719), Meißen (654) und Coswig (520). Danach folgen Großenhain (467), Klipphausen (350), Weinböhla (338), Nossen (334), Moritzburg (221) und Radeburg (169). Die wenigsten Infektionen gab es in Käbschütztal (63). Die höchste Inzidenz unter den Gemeinden im Landkreis hat Hirschstein (3.455,3), vor Weinböhla (3.048,7) und Niederau (2.972,2). Die Zahlen von weiteren größeren Städten: Großenhain (2.294,5), Riesa (2.259), Radebeul (2.233,4), Coswig (2.194,5) und Meißen (2.018,3). (Stand 28. März 2022).
Das Gesundheitsamt des Landkreises Meißen informiert darüber, dass keine Absonderungsschreiben zur Quarantäne mehr versandt werden. Positiv PCR-getestete Personen sondern sich eigenverantwortlich ab. Die Quarantäne ist in der 24. Allgemeinverfügung zur Absonderung des Landkreises Meißen geregelt. Für den Nachweis gegenüber der Landesdirektion bzw. dem Arbeitgeber oder der Schule ist der positive PCR-Test ausreichend.
Warum gibt es unterschiedliche Zahlen?
Lesern der SZ fällt auf, dass sich die veröffentlichten Zahlen der Todesfälle, aber auch der Covid-Infektionen insgesamt zwischen Robert-Koch-Institut und Landkreis Meißen unterscheiden. So weist das Landratsamt am Dienstag insgesamt 930 Todesfälle aus, das RKI 926. Meißen errechnet 82.414 Covid-Fälle insgesamt, das RKI 80.854. Wie kann das passieren?
Zumindest das RKI bemüht sich um eine Erläuterung. Bei der unterschiedlichen Anzahl von Todesfällen handelt es sich offenbar um Meldeverzögerungen. Susanne Glasmacher vom RKI: "Wir können nur die Fälle berichten, wie sie dem RKI übermittelt werden, von den Gesundheitsämtern über das Land." Zu den Differenzen bei Erkrankungszahlen teilte das RKI mit: Die Behörden im Landkreis verfügen immer über die aktuellsten Zahlen. Sie sind mit ausschlaggebend für die Bewertung der Situation vor Ort. Die Zahlen, die das RKI für einen Landkreis im Dashboard aktuell zeigt, können von den Zahlen der lokalen Behörden abweichen. Auch hier könne ein Übermittlungsverzug auftreten. Das Gesundheitsamt meldet zunächst immer an die zuständige Landesbehörde, die dann an das RKI. Hier kann es zu einem Verzug kommen.
Eine weitere Schwierigkeit: Alle Daten werden tagesaktuell automatisiert und elektronisch übermittelt. Die anschließende Qualitätskontrolle kann dazu führen, dass Datensätze später ergänzt oder korrigiert werden. Es kann zum Beispiel sein, dass dadurch Infektions-Fälle und Todesfälle wieder aus der Berichterstattung fallen und so auch negative Differenzen zum Vortag entstehen. Die Korrektur dieser Daten erfolgt immer auf Ebene des Gesundheitsamtes.