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Wie Corona Strafen vereitelt

Das Virus wirkt sich auch auf das Amtsgericht in Zittau und Löbau aus. Es wird verhandelt - aber nicht immer vollstreckt. Vor allem gegen Jugendliche.

Von Markus van Appeldorn
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Der Zittauer Amtsrichter Holger Maaß am Richtertisch mit Plexiglas-Schutzwänden - eine Maßnahme gegen Corona-Infektionen.
Der Zittauer Amtsrichter Holger Maaß am Richtertisch mit Plexiglas-Schutzwänden - eine Maßnahme gegen Corona-Infektionen. © Markus van Appeldorn

So viel Andrang war selten am Landgericht Görlitz. Zu einem Millionen-Betrugsprozess erschienen sechs Angeklagte mit neun Verteidigern, das Gericht mit drei Richtern, zwei Schöffen und einer Protokollantin, ein Staatsanwalt und fünf Besucher - das alles auf 140 Quadratmetern Gerichtssaal. Und deswegen platzte der Prozess in der letzten Woche, bevor er überhaupt begonnen hatte - wegen Corona. "Unzumutbar", befand der Vorsitzende Richter und setzte das Verfahren auf unbestimmte Zeit aus. Um den Corona-Hygiene-Auflagen gerecht zu werden, müsse man quasi bei offenem Fenster verhandeln - im Winter. Auch am Zittauer Amtsgericht nimmt Corona Einfluss auf die Justiz - auch außerhalb des Gerichtssaals.

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