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Sachsens Club-Betreiber sind zunehmend frustriert

Die neue Corona-Verordnung in Sachsen sieht ab Sonntag weitere Lockerungen vor - außer für die Clubs. Der Frust wächst.

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Die Club-Szene ist zunehmend frustriert.
Die Club-Szene ist zunehmend frustriert. © Symbolfoto: dpa/ Sebastian Willnow

Dresden. Angesichts der langfristigen Schließung in der Corona-Pandemie fühlen sich die Betreiber sächsischer Clubs zunehmend hoffnungslos. "Es gibt für uns überhaupt keine Perspektive. Da fragen sich manche Clubs: Macht das noch Sinn?", sagte Felix Buchta, der Sprecher der Live Initiative Sachsen (LISA).

Selbst wenn die Clubs im April wieder öffnen könnten, zeige die Erfahrung, dass sie zum Herbst hin mit den steigenden Fallzahlen mutmaßlich wieder schließen müssten. "Wir hatten in 21 von 23 Pandemie-Monaten zu - und selbst in den zwei Monaten der Öffnung im letzten Sommer war es für einige Clubbetreiber schwierig, so schnell zu reagieren", sagte er.

Die Szene fühle sich zunehmend frustriert und von der sächsischen Politik nicht gesehen, sagte Buchta. Für zusätzliche Frustration habe gesorgt, dass Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am vergangenen Dienstag die Wiederöffnung "aller Kultur- und Freizeiteinrichtungen" verkündet habe - und dabei die Clubs offensichtlich vergessen habe.

Ihn frustriere, dass es keinerlei Teststrategie gebe und die Politik nicht auf die Vorschläge der Betreiber reagiere. Unterhalb der Vorwarnstufe könnten Clubs aus seiner Sicht für Genesene und Geimpfte mit zusätzlichen Antigen-Schnelltests öffnen. Bei Überschreiten der Stufe solle dann ein PCR-Test nötig sein, so Buchta.

Das Kulturministerium teilte auf Nachfrage mit, dass sich Ministerin Klepsch für Öffnungen einsetzen wolle und verwies auf mehrere Bundeshilfen. Sachsen plane zudem ein neues Hilfsprogramm für Kultureinrichtungen in Höhe von 30 Millionen Euro.

Wann die Clubs aber wieder eigenes Geld verdienen können, steht in den Sternen. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich im Januar gegen ihre Öffnung ausgesprochen. Auch Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hatte zuletzt betont, dass sie die Schließung der Stätten bedauere, sie angesichts des Ansteckungspotenzials aber keine andere Lösung sehe. (dpa)