Dresden. Die ersten Weihnachtsbäume wurden schon an den Weihnachtsfeiertagen in Dresden entsorgt. Mehr wurden es vor allem nach Silvester und so richtig viele waren es nach dem 6. Januar. Das ist in evangelischen Regionen traditionell der Tag, an dem für viele die Weihnachtszeit mit Baum, Kerzen und Engeln endet. Er heißt in der Umgangssprache Dreikönigstag. In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt ist das sogar ein Feiertag.
Danach, spätestens nach dem folgenden Wochenende, ist es vorbei mit der Weihnachtsherrlichkeit, mit Lichtern und Sternen. Das wäre in diesem Jahr der vergangene Montag gewesen, der 11. Januar. Deshalb ist mittlerweile auf dem Altmarkt die Striezelmarkttanne verschwunden. Deshalb wurde oder werden jetzt überall in Dresden Lichterketten und Leuchtsterne demontiert und für die nächste Saison eingemottet. Hoffentlich für eine Advents- und Weihnachtszeit, in der wir wieder wie gewohnt unterwegs sein können zu Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern. Die nicht von einem Lockdown verdunkelt wird, weil die Geschäfte geschlossen sind.
Auch der Gewerbe- und Kulturverein Dresden-Neustadt ist jetzt eigentlich dran. Hunderte Lichtketten und Kandelaber hat er über den Straßen und an den Häusern des sogenannten Szeneviertels montiert. Sie leuchten seit Anfang Dezember und tauchen den Stadtteil in festliches Licht. Eigentlich wären sie längst weg, etwa zwei Tage braucht der Verein für die Demontage.
Doch in diesem Jahr ist das anders. Sie bleiben hängen, bis zum 7. Februar. Denn die Verantwortlichen des Vereins haben entschieden: In der dunklen Lockdown-Zeit kann ein bisschen mehr Licht als üblich nicht schaden. Sie haben mit dem Straßen- und Tiefbauamt verhandelt, das die Verlängerung genehmigen musste. Sie haben auch ihren Kassenbestand kontrolliert, weil die Installation und der Strom Geld kosten - bezahlt wird das übrigens von Hausbesitzern und Gewerbetreibenden aus dem Viertel. Dann haben sie beschlossen, dass die Lichter weiter angeschaltet werden. Abend für Abend, jetzt noch reichlich drei Wochen lang.
Das ist doch ein guter Grund, den Machern der Neustädter Weihnachtslichter mal besonders herzlich zu danken. Schließlich wirkt Licht vor allem in der dunklen Jahreszeit positiv auf die Stimmung. Erst recht im Lockdown. Das gilt nicht nur für die, die in der Neustadt wohnen, sondern auch für alle, die dort arbeiten oder aus anderen - triftigen - Gründen unterwegs sind.
Wenn dann ab dem 8. Februar abgebaut wird, ist es abends in Dresden deutlich länger hell, als in dieser Woche. Um reichlich 40 Minuten rückt der Sonnenuntergang bis dahin näher in Richtung Abendstunden.
An dieser Stelle schreiben Redakteure der Dresdner Stadtredaktion aus ganz persönlicher Sicht über Gedanken, Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Alltag im Lockdown.
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